„Endlich mal Polizei zu sehen“
Polizeieinsatz gegen Einbrecher: Keine Festnahme, aber glückliche Bürger
„Schön, dass ihr da seid“, freuten sich die Leute in Saarbrücker und Völklinger Wohngebieten am Mittwoch über starke Polizeipräsenz. Der Aktionstag gegen Einbruchsdelikte führte auch zu etlichen Erkenntnissen über Personen und Fahrzeuge.
Burbach/Völklingen. Wie misst die Polizei eigentlich den Erfolg von Personen- und Verkehrskontrollen? Zahl der Festnahmen? Zahl der gestoppten Fahrzeuge? Als die Inspektionen Völklingen und Burbach am Mittwoch über Stunden hinweg Wohngebiete abriegelten und hunderte Fahrzeuge stoppten, mit denen Einbrecher bevorzugt unterwegs sind, gab es nur ganz wenige harte „Treffer“gegen Ganoven. Im Bereich Burbach wurde ein zur Fahndung ausgeschriebenes Auto gefunden, es ergab sich auch eine Spur zu einem mutmaßlichen Verbrecher aus Osteuropa. Ansonsten „Zufallstreffer“wie die Trunkenheitsfahrt einer 39jährigen Französin am helllichten Tag plus zwei Mal Fahren ohne gültige Fahrerlaubnis.
Ehrlicherweise hatten die verantwortlichen Einsatzleiter auch nicht damit gerechnet, dass ihnen Tageswohnungseinbrecher quasi in die Arme laufen. Das er- gab sich schon aus den vorher veröffentlichten Anforderungen für die Statistik: Die insgesamt 70 Beamten an den diversen Kontrollstellen hatten vor allem darüber Buch zu führen, wie viele Bürgergespräche geführt und wie viele Haushalte mit Ratschlägen zum Einbruchsschutz geführt worden waren.
So ergab sich denn als wichtige Erfolgsmeldung dieses doch sehr aufwendigen Einsatzes die Erkenntnis, dass die Bürger in den Warndtdörfern, in Gersweiler, Klarenthal und Altenkessel glücklich waren, so viel Polizei auf einmal auf den Gassen zu sehen. Das sogenannte subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger wurde wohl gehörig gestärkt, und viele Hausbesitzer bedankten sich gar persönlich bei den Uniformierten für das Engagement: „Endlich mal Polizei zu sehen“, hieß es mehr als einmal.
„Es gab nur positive Rückmeldungen“, freute sich der Leiter der Inspektion Völklingen, Michael Zapp. Er und seine Mitarbeiter hatten – Achtung, Statistik! – Kontakte mit 64 Haushalten und gaben ebenso viele Broschüren mit Hinweisen zum Einbruchsschutz heraus.
Die Hoffnung ist, dass sich das darin komprimierte Wissen verbreitet und die gegenseitige Hilfe in intakten Nachbarschaften wächst. Auch der Burbacher PI- Leiter Wolfgang Schäfer resümierte, dass der Aktionstag gegen Einbruchskriminalität „gut angesetzt“war und die Bevölkerung sensibilisiert habe.
Wie zu erfahren war, gelangen den Kriminaldiensten der beiden Inspektionen darüber hinaus einige vielversprechende Erkenntnisse über die Bewegungen von Personen und Autos aus der sogenannten „Schrottsammler-Szene“, die sich entlang der Saar zwischen Malstatt und Völklingen angesiedelt hat. Gegenüber diesen regelmäßigen „Kunden“der Polizei Präsenz gezeigt und Ermittlungsansätze gewonnen zu haben, vor allem ab 18 Uhr, gilt auch als „Erfolg“.