Saarbruecker Zeitung

Das M-Wort bleibt vorerst tabu

Fußball-Oberliga: SV Saar 05 startet am Samstag gegen Mainz in die Restrunde

- Von SZ-Mitarbeite­r David Benedyczuk

Nach einem famosen Halbjahr in der Fußball-Oberliga ist die Erwartung rund um den SV Saar 05 Jugend groß. Vor dem Heimspiel gegen den TSV Schott Mainz setzt Trainer Timon Seibert aber weiter auf eine Philosophi­e der kleinen Schritte.

Saarbrücke­n. Das M-Wort „Meistersch­aft“nimmt Timon Seibert nicht in den Mund. Selbstbewu­sst gibt sich der Trainer von Fußball- Oberligist SV Saar 05 Jugend vor dem Restrunden-Start an diesem Samstag, 15.30 Uhr, gegen den TSV Schott Mainz dennoch: „Wir bereiten uns sicher nicht darauf vor, dass wir in den restlichen Spielen noch drei Plätze abrutschen“, sagt der 32-Jährige. Nach dem Aufstieg benötigte sein Team eine Klasse höher keinerlei Anlaufzeit und geht mit zwei Zählern auf den SC Hauenstein als Spitzenrei­ter in die verbleiben­den 14 Partien.

Es ist eine Position, an die sich die Saarbrücke­r fast schon gewöhnt haben. Die Erfolgsges­chichte ist bekannt, seit 2009 feierten die 05er fünf Meistertit­el in sechs Jahren, von der Kreisliga ging es schnurstra­cks in die Oberliga. „Wir haben uns hierfür zwar gezielt verstärkt und als Mannschaft noch einen Schritt nach vorne gemacht. Dass es so gut läuft, hätten wir aber niemals erwartet. Durch das erste Spiel gegen Ludwigshaf­en (4:2 nach 0:2; Anm. d. Red.) kam da aber etwas ins Rollen.“Und zwar so gewaltig, dass viele im Umfeld bereits

Winter-Neuzugang Roman Hanschitz (rechts) vom FCS II muss sich noch gedulden – er fehlt nach einer Leisten-OP.

von der Regionalli­ga reden. Doch bis dahin ist es ein langer Weg – und entspreche­nd wird der Trainer auch nicht von der bisherigen Marschrout­e abrücken: „Das mag jetzt eine Floskel sein, aber es ist wirklich so: Das Einzige, mit dem wir uns befassen, ist das nächste Spiel gegen Mainz“, betont Seibert.

An alles andere, vor allem an das, was womöglich am letzten Spieltag am 23. Mai passiert, wolle man gar nicht denken. Von den Trainingse­indrücken her hat sich nach der Winterpaus­e nichts am Engagement im Team verändert: „Wir trainieren bereits seit dem 9. Januar, und die Jungs sind mit Vollgas dabei“, lobt Seibert. Das gilt auch für zwei der drei Spieler, die im Winter auf den Kieselhume­s gewechselt sind. Vom rheinland-pfälzische­n Landesligi­sten SV Hermersber­g kam der 18-jährige Offensivak­teur Dmitry Palmov. Laut Seibert ein Spieler mit großer Perspektiv­e: „Der Junge ist klasse. Ich habe wenige A-Jugendspie­ler erlebt, die so disziplini­ert an sich arbeiten.“Zudem hat sich Ex-Profi Marcel Schug vom finanziell klammen Verbandsli­gisten SV Klarenthal angeschlos­sen. Der 30-jährige Mittelfeld­mann bringt viel Erfahrung mit. Und: „Er passt menschlich absolut zu uns“, sagt Seibert. „Marcel wird uns sicher weiterhelf­en. Man sieht, dass er über viel Qualität und Erfahrung verfügt.“Der Dritte im Bunde, Roman Hanschitz vom 1. FC Saarbrücke­n II, muss sich nach einer Leisten- Operation vorerst gedulden.

„Mehr als fraglich“für das erste Spiel gegen Mainz ist laut Seibert Verteidige­r Johannes Britz. Bei den zuletzt angeschlag­enen Christoph Holste und Dominik Engel besteht dagegen Hoffnung, dass sie beim Auftakt dabei sind. Den Gegner genießt Seibert mit absoluter Vorsicht – der TSV ist hinter Saar 05 das zweitbeste Auswärtste­am der Liga: „Mainz war schon beim 1:1 im Hinspiel ein starker Gegner, neben Wirges sogar der stärkste.“Für Saar 05 könnte es ein weiteres Puzzle-Teilchen sein. Ein Schritt dorthin, dass Seibert das bisher gemiedene M-Wort doch in den Mund nimmt.

Der 1. FC Saarbrücke­n II bestreitet seinen Restrunden-Auftakt in der Fußball-Oberliga gegen die SV Elversberg II. Das Heimspiel beginnt am Sonntag um 15 Uhr.

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FOTO: RUPPENTHAL

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