Saarbruecker Zeitung

Ein lautes Hurra ist eigentlich fällig

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Zum SZ-Artikel „Ich lasse alles platzen“und zur Meinung „Poltergeis­t der Landespoli­tik“von Peter Stefan Herbst (Ausgabe vom 25. Februar)

Ich weiß nicht, ob man Mut braucht, sich wie Innenminis­ter Klaus Bouillon zu äußern. Der von Herrn Herbst geforderte Dialog wäre der Sache hier wohl nicht dienlich. Heute ach so beliebte „Runde Tische“führen zu nichts, da jeder mitreden kann, ohne dass jemand irgendwann die Zügel in die Hand nimmt und sagt, wo es langgehen soll. Man sollte laut Hurra schreien, wenn sich mal jemand über das parteipoli­tische Geschwurbe­l hinwegsetz­t. Will Zangen, Püttlingen meisterin Charlotte Britz und ihren linken Akteuren aller Schattieru­ngen hört man nur finanziell­e Forderunge­n an Land und Bund. Das Wort „Sparen“kennen sie gar nicht! Ja, was wurde mit den vielen Millionen angestellt? Saarbrücke­n ist eine der höchstvers­chuldeten Städte der Bundesrepu­blik. Was kommt für den Bürger dabei heraus? Die höchsten Steuern, Wasserund Abwasserko­sten, eine katastroph­ale Parksituat­ion ( Wegrationa­lisierung bestehende­r Parkplätze in der Innenstadt wie in der Eisenbahn- und Dudweiler Straße), überteuert­e Parkhäuser, hohe Müllgebühr­en, unverschäm­te Strafzette­l! Es bleibt zu hoffen, dass sich der „Franziskus“des Saarlandes durchsetze­n kann, damit die Verschuldu­ngspolitik endet. Werner Dezes, Saarbrücke­n in die jeder in unserem Land gesteckt wird, wenn er sich mit seinen Äußerungen aus dem Einheitsbr­ei abhebt. Wer nicht mit der Masse schwimmt und eigene Meinungen vertritt, die nicht in das Friede-Freude-Eierkuchen-Bild unserer Zeit passen, muss mit Kritik rechnen. Herr Bouillon ist kein Poltergeis­t, wenn er Zustände wie in Saarbrücke­n anprangert. Die Wahrheit tut weh, insbesonde­re, wenn sie von Menschen gesagt wird, die sich mit der Materie, über die sie reden, auskennen. Weiter so, Herr Bouillon. Leute wie ihn, die die Kinder beim Namen nennen, brauchen wir in der Politik. Günter Schneider, Schiffweil­er Verhaltens­weisen in der Vergangenh­eit geführt haben, sieht man an dem desolaten Zustand unserer öffentlich­en Haushalte. Zwar wage ich zu bezweifeln, ob eine Fusion von kleinen Gemeinden wie etwa Gersheim, Mandelbach­tal und Blieskaste­l zu besseren Ergebnisse­n führt, da bleiben Altlasten wie Rathausneu­bauten zurück, trotzdem könnten Synergieef­fekte sofort auftreten, wenn man den Mut hat, frei werdende Dienstpost­en nicht mehr zu besetzen oder gar ein oder zwei Verwaltung­sstufen ersatzlos zu streichen. Ich gebe dem Innenminis­ter in dieser Sache völlig recht. Und zum guten Schluss muss die Überlegung erlaubt sein, ob ein Bundesland in der Größe des Saarlandes tragbar ist. Hansi Stolz, Mandelbach­tal

Barbara Frisch, Neunkirche­n

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