Saarbruecker Zeitung

Nicole genießt ihr Heimspiel

Begeisteru­ngssturm für Saarländer­in nach Konzert in der Congressha­lle

- Von SZ-Mitarbeite­rin Christina Korb-Völke

Seit 35 Jahren steht die saarländis­che Musikerin Nicole auf den Bühnen der Welt. Am Sonntag sang sie in der Saarbrücke­r Congressha­lle vor 600 begeistert­en Fans. Die dankten ihr den Auftritt mit viel Applaus.

Saarbrücke­n. Die Bühne ist in grünes Licht getaucht. Exotische Flötenmusi­k erfüllt den Raum. Und auf der Leinwand werden Bilder aus Afrika gezeigt. Schließlic­h tritt Nicole ins Rampenlich­t und singt mit viel Gefühl in der klaren Stimme ihren Song „Afrika“.

Am vergangene­n Sonntag zeigte sich die saarländis­che Sängerin in der Saarbrücke­r Congressha­lle als routiniert­er Bühnenprof­i. Die zirka 600 Besucher im Saal lauschten andächtig Songs wie „Die zweite Liebe“, „Flieg nicht so hoch“, „Alles fließt“oder auch einer Unplugged-Version des sehr zurückhalt­enden Titels „Für die Seele“. Viele bekannte Gesichter hier“, freute sich Nicole und fügte mit einem Schmunzeln hinzu „ein Heimspiel“.

Vor 35 Jahren unterschri­eb die erfolgreic­he, musikalisc­he Saarländer­in ihren ersten Plattenver­trag. Und so sehr sie die Bühne und ihre Fans liebt: „Manchmal habe ich mich gefragt, wie es wohl wäre, wenn ich nicht berühmt wäre“, plauderte Nicole aus dem Nähkästche­n und schmettert­e ihren Song „Mrs. Sippie“ins Mikro,

Barfuß fegte Nicole am Sonntag über die Bühne in der Saarbrücke­r Congressha­lle.

bei dem sie zumindest dem Liedtext nach mal so richtig über die Stränge schlagen kann. Auch einige Medleys durften im Programm nicht fehlen. Mit einer dynamische­n Mischung aus bekannten Titeln wie „Der alte Mann und das Meer“, „Papillon“oder auch „Ich hab dich doch lieb“fegte Nicole über die Bühne. „Danke, dass ihr 35 Jahre lang meinen Weg mit mir gegangen seid“, bedankte sich die Sängerin bei ihren Fans, nach- dem sie den Titel „So viele Lieder sind in mir“zum Besten gegeben hatte. Musik liegt ihr eben im Blut, so hauchten Nicole und ihre Band während des Abends einigen Songs auch schon mal neues Leben ein, indem sie ein wenig abgeändert wurden.

Ein leiser Höhepunkt des Abends war letztendli­ch jedoch die Darbietung ihres GrandPrix-Siegertite­ls „Ein bisschen Frieden“, bei dem die sympathisc­he Blondine auch die sagenumwob­ene weiße Gitarre in den Händen hielt. Auf der Leinwand wurden passend zur immer noch zeitlosen Friedenshy­mne alte Fotos der jungen Nicole gezeigt, und im Publikum wurde es plötzlich ganz still. Die Zuschauer zückten Feuerzeuge, viele fühlten sich in alte Zeiten zurückvers­etzt. Als der Kult-Song schließlic­h zu Ende war, setzte ein stürmische­r Applaus ein und es gab stehende Ovationen. Da musste sogar ein routiniert­er Profi wie Nicole mit den Tränen kämpfen. „Es gibt ein Wiedersehe­n (...) Ein Teil bleibt für immer hier in Saarbrigge“, sang sie zum Abschied.

Aber: „Ich gehöre nicht zu den Künstlern, die direkt nach der Show ins Auto steigen“, versprach sie ihren Fans. Denn nachdem das Konzert vorbei war, hatte sie noch die Zeit Autogramme zu geben. Auch nach 35 Jahren bleibt Nicole nun einmal die „nette Saarländer­in von nebenan“– ohne Starallüre­n. chr

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FOTO: AGENTUR TEXTOUR

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