Helfen ohne einen Sack voller Ratschläge
Förderverein unterstützt Arbeit der Telefonseelsorge
Einsamkeit, Angst, Probleme in der Familie oder in der Beziehung, Stress, Sucht – das sind die Hauptgründe, die im vergangenen Jahr 16 824 Menschen dazu veranlasst haben, bei der Telefonseelsorge in Saarbrücken anzurufen. Damit die rund 70 ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater am Telefon helfen können, brauchen sie selbst Unterstützung.
Saarbrücken. Gutes tun und nicht darüber reden – so hält das die Telefonseelsorge normalerweise. Denn die Menschen, die bei der Beratungsstelle anrufen, müssen sich darauf verlassen können, dass sie anonym bleiben und der Grund ihres Anrufs vertraulich bleibt. Auch die 70 Ehrenamtlichen, die gewährleisten, dass Rat- oder Trostsuchende rund um die Uhr jemanden erreichen, bleiben anonym.
Wenn die hauptamtliche Leiterin der Telefonseelsorge, Heidrun Mohren-Dörrenbächer, und der Vorsitzende des Fördervereins, Dietmar Girst, öffentlich über ihre Arbeit reden, hat das also einen besonderen Grund: Diejenigen, die es als ihre Aufgabe sehen, Menschen zu helfen, brauchen selbst Hilfe. Zum einen sucht die Telefonseelsorge Menschen, die sich zu Beratern ausbilden lassen wollen. Zum anderen wirbt der Förderver- ein um Mitglieder, um die Arbeit der Telefonseelsorge finanziell unterstützen zu können.
Das Geld für die Räume, für die fünf hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Grundausstattung der Telefonseelsorge kommt zwar von der katholischen und der evangelischen Kirche. Aber, sagt Girst, manchmal wird eben doch noch zusätzliches Geld gebraucht – etwa für Fortbildungen oder dafür, dass die Telefonseelsorge auf ihr Angebot aufmerksam machen kann. So hat der Verein zum Beispiel die Werbung fürs kostenlose Angebot der Telefonseelsorge auf zwei Saarbrücker Bussen bezahlt.
Im Förderverein kann jeder mitmachen. Wer anderen Menschen am Telefon zur Seite stehen will, muss bereit sein, sich eineinhalb Jahre lang ausbilden zu lassen. Und er sollte sich nicht scheuen, sich auch mit sich selbst und seinem Leben auseinanderzusetzen. Das, sagt Heidrun Mohren-Dörrenbächer, ist Teil der Ausbildung und der ehrenamtlichen Arbeit bei der Telefonseelsorge.
„Wichtig ist Neugier – auf andere, aber auch auf sich
Telefonseelsorge Saar, kostenlose Nr.: 0 80 01 11 01 11, Freundes- und Förderkreis der Telefonseelsorge, Pfarrer-Bungarten-Straße 49, 66115 Saarbrücken, Dietmar Girst, Tel. (06 81) 39 80 24, E-Mail: dietmar.girst@t-online.de.