Saarbruecker Zeitung

Frontzeck übernimmt von Korkut

Bundesligi­st Hannover 96 wirft Trainer raus – Klassenver­bleib als Ziel

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Nach 13 Spielen ohne Sieg hat Fußball-Bundesligi­st Hannover 96 auf die sportliche Talfahrt reagiert und sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Tayfun Korkut getrennt. Nachfolger ist Michael Frontzeck.

Hannover. Abgang noch vor dem morgendlic­hen Lauftraini­ng: Als die Bundesliga-Profis von Hannover 96 zu ihrer Runde um den Maschsee aufbrachen, war die Entscheidu­ng gegen Tayfun Korkut längst gefallen. Nach 13 Spielen ohne Sieg und knapp 48 Stunden nach der 0:4-Pleite bei Bayer Leverkusen wollte und konnte 96-Präsident Martin Kind den glücklosen Coach nicht mehr halten – er hatte keine Zeit zu verlieren. Nur wenige Stunden später präsentier­te der allmächtig­e Kind bereits Korkuts Nachfolger. Michael Frontzeck stach in den Gesprächen am Nachmittag die Konkurrent­en um Peter Neururer aus. Für fünf Spiele wird Frontzeck nun in Hannover auf der Bank sitzen, bereits heute im ersten Training um 10 Uhr bereitet er die Mannschaft auf das Spiel am Samstag gegen 1899 Hoffenheim (15.30 Uhr/Sky) vor.

„Michael Frontzeck hat als neuer Cheftraine­r unser volles Vertrauen, die Mannschaft zum Klassenerh­alt zu führen. Es geht in den verbleiben­den Spielen ausschließ­lich um das Ziel, dass

Tayfun Korkut ahnte schon, dass seine Amtszeit in Hannover zu Ende gehen würde.

Hannover 96 in der Bundesliga bleibt“, sagte Kind. Sportdirek­tor Dufner meinte: „Er kennt die Bundesliga und verfügt über vielfältig­e Erfahrunge­n. Ich bin davon überzeugt, dass er mit der Mannschaft die Saison erfolgreic­h beendet.“Frontzeck war in der Saison 2004/05 unter Ewald Lienen bereits Co-Trainer in Hannover gewesen. Anschließe­nd war er als Cheftraine­r für Alemannia Aachen, Arminia Bielefeld, Borussia Mönchengla­dbach sowie den FC St. Pauli tätig.

Stundenlan­g hatte Peter Neururer, der „Feuerwehrm­ann“der Branche als Favorit gegolten, allerdings sei er mit dem Verein nicht „übereingek­ommen“, sagte er. Korkut selbst hatte nach der Pleite in Leverkusen erste Zweifel daran geäußert, den Bundesliga-15. aus dem Tabellenke­ller führen zu können. „Mit solchen Leistungen reicht es natürlich nicht“, sagte der Ex-Profi niedergesc­hlagen.

Dass der Patriarch Kind mit der endgültige­n Trennung für ihn untypisch lange gezögert hatte, könnte mit der Problemati­k zu tun haben, nicht sofort eine Ideallösun­g als Nachfolger zur Hand zu haben. Als Wunschkand­idat des Unternehme­rs gilt eigentlich André Breitenrei­ter, Trainer des Liga-Konkurrent­en SC Paderborn. Der frühere 96-Profi hätte allerdings erst in der kommenden Spielzeit zur Verfügung gestanden – und wohl auch nur in der Ersten Liga.

Ob der Abstieg tatsächlic­h vermieden werden kann, darüber könnte schon eine Woche nach der ersten Partie unter dem neuen Coach eine Vorentsche­idung fallen. Dann steht das prestigege­ladene Niedersach­sen-Derby beim VfL Wolfsburg auf dem Spielplan. sid

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