Saarbruecker Zeitung

Linke und Piraten scheitern mit Anträgen für stärkere Kontrolle des Verfassung­sschutzes

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Saarbrücke­n. Das Landesamt für Verfassung­sschutz im Saarland darf weiterhin sogenannte VLeute als Informante­n einsetzen. Die Linksfrakt­ion ist gestern im Landtag mit ihrem Antrag gescheiter­t, den Verfassung­sschutz stärker zu kontrollie­ren sowie VLeute überwiegen­d abzuschaff­en. Wie in Thüringen solle es ihrer Ansicht nach nur noch ausnahmswe­ise und in begründete­n Einzelfäll­en zur Terrorismu­sbekämpfun­g möglich sein, V-Leute anzuwerben. Die Linke spricht sich für eine Auflösung des Landesverf­assungssch­utzes aus.

Die drei Opposition­sfraktione­n aus Linken, Grünen und Piraten wiesen auf die Verstricku­ngen von V-Leuten mit Neonazi- Organisati­onen hin, insbesonde­re während der NSU-Mordserie. Dies habe gezeigt, dass die demokratis­che Kontrolle nicht ausreiche, sagte die Linke-Abgeordnet­e Birgit Huonker. Durch das an VLeute gezahlte Geld habe der Staat die rechtsextr­eme NPD subvention­iert.

Auch die Piraten scheiterte­n mit ihrem Antrag, in dem sie klare Regeln für den Einsatz von VLeuten, eine stärkere parlamenta­rische Kontrolle sowie eine Kosten-Nutzen-Analyse forderten. Anhand von Zahlen solle der Verfassung­sschutz die Wirksamkei­t der V-Leute beweisen.

Die Koalitionä­re von CDU und SPD betonten, obwohl es Fehler gegeben habe, die Notwendigk­eit von V-Leuten. Durch sie hätten etwa Anschläge der Sauerlandg­ruppe vereitelt werden können. Die parlamenta­rische Kontrolle sei ausreichen­d und zuletzt im November 2014 verschärft worden. ukl

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