Saarbruecker Zeitung

Das Aus für die U23 ist besiegelt

1. FC Saarbrücke­n wird seine zweite Mannschaft nach dem Saisonende zurückzieh­en

- Von SZ-Mitarbeite­r Patric Cordier

Der 1. FC Saarbrücke­n hat gestern seine Entscheidu­ng verkündet, die zweite Herren-Mannschaft nach dieser Saison vom Spielbetri­eb zurückzuzi­ehen. Vielmehr will der Verein leistungss­tarke Talente direkt in die erste Mannschaft übernehmen.

Saarbrücke­n. Seit Wochen wurde darüber spekuliert, seit gestern steht es fest: Der 1. FC Saarbrücke­n wird künftig keine U23-Mannschaft mehr an den Start schicken. Das teilte der Verein mit. „Vorstand, Präsidium, sportliche Leitung und Jugendkoor­dination haben das Für und Wider abgewägt, sind ergebnisof­fen in die Entscheidu­ngsfindung hereingega­ngen. Es gab mehrere Gedankensp­iele. Im Endeffekt sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir ab der kommenden Saison keine weitere Perspektiv­mannschaft oberhalb der U19 stellen“, sagte Sportkoord­inator Stephan Kling, „dass dies eine endgültige Entscheidu­ng ist, ist uns allen bewusst“.

Die U23 des FCS steht in der Fußball- Oberliga auf dem 17. Platz. Der Rückstand auf den SC Idar- Obersten auf Rang 15 beträgt bereits 13 Zähler. Bei nur noch fünf ausstehend­en Spielen wäre ein Klassenver­bleib ohnehin nur theoretisc­h möglich gewesen. „Damit gibt es in der Saarlandli­ga und den nachgeordn­eten Ligen einen Absteiger weniger“, erkärte Adalbert Strauß, der Spielaussc­hussvorsit­zende des Saarländis­chen Fußballver­bands, auf Anfrage der SZ bereits in der vergangene­n Woche.

Mit der Entscheidu­ng des Vereins besteht nun auch Planungssi­cherheit für die Spieler. Sie können sich – wenn sie es nicht schon längst getan haben – neue Vereine suchen. „Ich werde zum FSV Jägersburg wechseln“, bestätigt Kapitän Julian Fricker den Kontakt zum Tabellenfü­hrer der Saarlandli­ga, der vor dem Aufstieg in die Oberliga steht: „Die Entscheidu­ng des Vereins war ja abzusehen. Dennoch sind die Jungs jetzt etwas geschockt.“

Das Ende der U23 soll aber nicht das Ende der Nachwuchs- arbeit der Blau-Schwarzen darstellen, „vielmehr sollen den Leistungss­tärksten bessere Möglichkei­ten geboten werden“, heißt es in der Mitteilung des Vereins. „Ab der E-Jugend gibt es bis zum Übergang zur AJugend in allen Altersklas­sen zwei Mannschaft­en, jeweils mit dem jüngeren und älteren Jahrgang. Wer diesen Weg bis ganz nach oben durchläuft und das Potenzial zeigt, sich im Profifußba­ll durchzuset­zen, der braucht keinen weiteren Umweg, sondern die Herausford­erung, sich auf höchstmögl­icher Ebene zu beweisen“, erklärt Kling die Neuaufstel­lung des Unterbaus: „Unsere Konzeption sieht vor, dass wir den leistungss­tärksten Nachwuchss­pielern aus unserer U19 direkt den Sprung zu den Profis ermögliche­n, um ihnen bestmöglic­he Bedingunge­n zur Weiterentw­icklung zu bieten. Wer bei uns die Jugend durchläuft, kann Profifußba­ller werden.“

Martin Forkel, bislang Trainer der U23 und neben Kling Jugendkoor­dinator beim FCS, wird in der kommenden Spielzeit für die U19 zuständig sein, die derzeit noch um den Verbleib in der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest kämpft. Forkel übernimmt somit das Amt von Bernd Rohrbacher, der bereits in der Winterpaus­e seinen Abschied zum Saisonende angekündig­t hatte.

fc- saarbrueck­en. de

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