Paris und Berlin jetzt auf einer Linie
Beide Länder peilen 30 Prozent Energie aus erneuerbaren Quellen an
Paris. Die Pläne Frankreichs für den Umbau des Energiesektors ähneln den deutschen Vorhaben – mit einem großen Unterschied. Deutschland steigt bis 2022 komplett aus der Atomkraft aus. In Frankreich soll der Anteil am Strommix binnen zehn Jahren von 75 auf 50 Prozent sinken. Die Atomkraft behält also vorerst einen wichtigen Platz, aber für das Nuklearland Frankreich ist der Schritt trotzdem eine große Anstrengung: Wenn der gesamte Strom- verbrauch nicht deutlich steigt, müsste das Land den Wegfall von ähnlich viel Atomstrom verkraften wie Deutschland durch den Komplettausstieg.
In der Produktion von Ökostrom liegt Deutschland deutlich vorn, vor allem bei Windund Photovoltaik. Anders sieht es beim Gesamtenergieverbrauch aus (inklusive Heizung, Kraftstoffe für Autos, etc.): 12,4 Prozent der deutschen Energie kamen nach Angaben der europäischen Statistikbehörde 2013 aus erneuerbaren Quellen, in Frankreich 14,2 Prozent.
Die Ziele sind ähnlich: Bis 2030 will Frankreich 32 Prozent seines Endenergieverbrauchs durch Erneuerbare decken, Deutschland peilt 30 Prozent an. Frankreich schreibt mit dem neuen Gesetz fest, dass es bis 2030 den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase um 40 Prozent senken will. Deutschland peilt 55 Prozent an, der CO2Verbrauch pro Kopf liegt hier aber auch deutlich höher. dpa