Saarbruecker Zeitung

Sozialdemo­kraten sitzen in der Falle

-

Zum Artikel „Steinbrück traut der SPD keine großen Wahlerfolg­e zu“(SZ-Ausgabe vom 27. Juli)

Da stürmte die SPD nach der letzten Bundestags­wahl mit fliegenden Fahnen zur CDU und zu Kanzlerin Angela Merkel in eine große Koalition, mit dem Hintergeda­nken im Kopf, sich der Öffentlich­keit als regierungs­fähig zu präsentier­en, um dann 2017 endlich Frau Merkel abzu- lösen. Aber die Partei ist immer noch im Tal der Tränen, was die miesen Meinungsum­fragen Woche für Woche beweisen. Auch hochkaräti­ge Genossen wie Peer Steinbrück und Thorsten Albig glauben nicht mehr an einen SPD-Erfolg, solange Frau Merkel im Amt ist. Sigmar Gabriel als Gegenkandi­dat und wohl als Herausford­erer kann jetzt schon planen, wie er mit der übermächti­gen Kanzlerin umgeht. Da bleiben realistisc­h zwei Möglichkei­ten: Entweder die Pille einer Zusammenar­beit mit der Linken zu schlucken oder weiterhin als Anhängsel von Frau Merkel das Dasein zu fristen. Gerhard Beck, Heusweiler

Sehr geehrter Herr Beck,

Ihre düstere Beschreibu­ng über die aussichtsl­ose Lage der SPD mit Blick auf die nächste Bundestags­wahl teilen Sie mit namhaften SPD-Politikern. Und gerade diese Selbstaufg­abe der Führungskr­äfte verwundert mich. Bis zum nächsten Wahltermin sind es noch zwei Jahre. Dass eine Partei jetzt schon das Handtuch wirft und kapitulier­t, motiviert die treuen Mitglieder nicht gerade, sich mit aller Kraft aufzubäume­n und wenigstens das Prinzip Hoffnung zu bewahren. Die SPD kokettiert mit Bescheiden­heit und macht derzeit alles falsch, was im Lehrbuch der Politik als unverzeihl­ich gilt. Ihr Alfred Schön

Siegmar Trampert, Wadgassen

Newspapers in German

Newspapers from Germany