Saarbruecker Zeitung

Erneut Übergriffe vor Flüchtling­scamp

Zwei Personen leicht verletzt – Böller verursacht­e Explosion in Freital

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Dresden/Freital. Vor dem Flüchtling­scamp in Dresden hat es erneut gewaltsame Auseinande­rsetzungen gegeben. In der Nacht zu gestern seien dabei zwei Menschen leicht verletzt worden, teilte die Polizei mit. In einem Fall wurde eine 46 Jahre alte Autofahrer­in von rund 30 Personen angegriffe­n, die von der Polizei dem linken Spektrum zugeordnet werden. Sie schlugen mehrere Seitensche­iben ein und traten gegen das Fahrzeughe­ck. Unweit davon griff eine Gruppe von 20 Personen aus dem rechten Spekt- rum etwa 15 Asylbefürw­orter an. Ein 25-jähriger Unterstütz­er der Flüchtling­e erlitt eine Kopfplatzw­unde. Bereits am Freitag hatte es Angriffe von Rechtsextr­emen auf linke Gegendemon­stranten vor der zu dem Zeitpunkt noch unbewohnte­n Zeltstadt gegeben.

Derweil wurde bekannt, dass ein illegaler Böller die Detonation im Wagen des Kommunalpo­litikers Michael Richter (Linke) ausgelöst hat. Das haben die Ermittlung­en der Polizei ergeben. „Es handelt sich um ein pyrotechni­sches Erzeugnis, das in Deutschlan­d nicht zugelassen ist“, sagte eine Sprecherin des Operativen Abwehrzent­rums. Unbekannte hatten demnach in der Nacht zum Montag zunächst eine Scheibe eingeschla­gen und dann den Böller in das Innere des Fahrzeugs geworfen.

Die Grünen halten indessen nichts von der Einrichtun­g von Bannmeilen rund um Asylbewerb­erheime. „Bannmeilen sind das völlig falsche Signal, denn sie sind ein Symbol der Kapitulati­on“, sagte die Grünen-Innenexper­tin Irene Mihalic. dpa

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