Konkurrenz-Beziehung statt Miteinander im Nachwuchsbereich
Neues Präsidium möchte die verschiedenen Lager wieder zusammenführen – Saarland ist im Tischtennis überdurchschnittlich gut aufgestellt
Das neue Präsidium will den STTB wieder auf Linie bringen. Ein Knackpunkt war eine Konstellation im Nachwuchsbereich, wonach das verbandseigene Landestraining mit einem Förderprogramm des DTTB organisatorisch kollidierte.
Saarbrücken. In der Führungsebene des Saarländischen Tischtennis-Bundes (STTB) lief es in den vergangenen Monaten nicht gerade reibungslos. Aus gesundheitlichen Gründen musste Präsident Hubert Friedrich sein Amt ruhen lassen, und der Vorstand spaltete sich in zwei Lager. Werner Laub, Friedrichs Nachfolger, will den Verband mit Hilfe seiner neuen Mannschaft wieder auf Linie bringen.
„Als mich Klaus Meiser, Präsident des Landessportverbandes für das Saarland, auf die freie Position an der Spitze des STTB an- sprach, sagte er, es gäbe zwei Lager, die nicht miteinander klarkommen, und fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, beide wieder zusammenzuführen“, erklärt Laub. Das Spannungsverhältnis der Lager bezog sich auf eine Konstellation im Nachwuchsbereich, wonach das verbandseigene Landestraining mit dem ganzheitlichen Förderprogramm „Talentnest“des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) organisatorisch kollidierte. So gehörten Kinder des gleichen Jahrgangs beispielsweise unterschiedlichen Trainingsgruppen an. „Hier gab’s eher eine Konkurrenz-Beziehung als ein Miteinander“, sagt Laub.
„Man hat von außen wahrgenommen, dass es zwei Gruppen gab. Zum einen die des Landestrainings, zum anderen die des Talentnests“, erklärt Wolfgang Mark. Nach 16 Jahren als Verantwortlicher des Bereichs JugendEinzelsport beim DTTB wechselte er als Sportwart in das neue STTB-Präsidium. Er sagt: „Es gab Überschneidungen in der Betreuung der Talente. Das hemmt unserer Meinung nach das Vorhaben, das Leistungsniveau auszubauen.“Mark will das Talentnest in den Landeskader integrieren und damit die Förderung optimieren. Die Bedingungen im Saarland seien hierfür optimal. „Vom am weitesten entfernten Standpunkt aus bis zur Sportschule in Saarbrücken sind es nur
Der Saarländische Tischtennis-Bund hält die Bedingungen im Saarland für optimal. Ein Drittel der Multifunktionshalle an der Saarbrücker Sportschule (Foto) steht dem Verband durchgehend zur Verfügung.
50 Kilometer. Das ist andernorts nicht so“, erklärt Mark: „Dazu kommt die volle Rückendeckung des LSVS. Wir können ein Drittel der Multifunktionshalle durchgehend mit Tischtennis-Platten bestückt lassen. Außerdem kommen mit Tibhar und Donic zwei der weltgrößten Tischtennis-Firmen aus dem Saarland.“
Sportlich sei das Saarland überdurchschnittlich gut aufgestellt: Bei den Herren stellt der 1. FC Saarbrücken Mannschaften in der 1. und 2. Bundesliga, der TTC Wehrden ist in die 3. Liga aufgestiegen. Die beste Damenmannschaft stellt der ATSV Saarbrücken, der in der 2. Liga spielt. Der TTV Rimlingen-Bachem ist Regionalligist. Ziel des STTB-Präsidiums ist es, saarländische Talente an diese Mannschaften heranzuführen. „Das wird nicht einfach, aber die Möglichkeit sollte bestehen“, sagt Mark. zen
sttb. de