Saarbruecker Zeitung

Vidal „geht dahin, wo’s weh tut“

Chilene unterschre­ibt beim FC Bayern bis 2019 – Zehn Millionen Euro Jahresgeha­lt

- Von Thomas Niklaus und Thomas Häberlein (sid)

Arturo Vidal unterschri­eb gestern einen Vertrag bis 2019 plus Option beim FC Bayern. Seine Ziele formuliert er bereits mit einem Anflug von „Mia san mia“. Das Triple sollte es mindestens sein.

München. Eine Lederhose hatte Arturo Vidal noch nicht an, was „Mia san mia“bedeutet, „weiß ich nicht“, bekannte er - aber verinnerli­cht hat er das Vereinsmot­to des FC Bayern bereits. Kaum hatte der Chilene seine Unterschri­ft unter den Vertrag bis 2019 mit einer Option bis 2020 gesetzt, da formuliert­e der „Krieger“gewohnt kämpferisc­h das große Ziel mit dem FC Bayern: das Triple.

„Ich hoffe, dass mir das mit dem FC Bayern gelingt. Das muss das Ziel sein“, sagte der 28-Jährige, der das Triple in der vergangene­n Saison mit Juventus Turin im Endspiel der Champions League gegen den FC Barcelona (1:3) verpasst hatte. Und er will nach seiner Rückkehr nach Deutschlan­d vor allem auch „die Bundesliga gewinnen“. Mit Bayer Leverkusen ist Vidal das nicht geglückt.

Die Bayern wiederum streben ihren vierten Meistertit­el in Serie an - und dafür haben sie Vidal geholt. Sportvorst­and Matthias Sammer erklärte sinngemäß, dass bei der Analyse der Mannschaft Defizite erkannt worden seien, die der Neue wettmachen soll. Vidal sei stark, kräftig, schieße Tore und verkörpere einen „Siegertype­n“, seine Spielweise sei „etwas Besonderes“.

Dieses besondere Etwas ist den Münchnern, die in ihrer Historie das Triple erst einmal gewonnen haben, eine Ablöse von angeblich 35 Millionen Euro sowie ein Gehalt für Vidal von mutmaßlich zehn Millionen Euro pro Jahr wert. Der Chilene ist nach Douglas Costa, der für 30 Millionen von Schachtjor Donezk kam, bereits der zweite große Sommertran­sfer des FC Bayern .

Die Zeit bei Juventus sei schön gewesen, sagte Vidal, aber nun gehe für ihn mit dem Transfer zu einem der „drei besten Vereine der Welt“ein Traum in Erfüllung: „Ich möchte einen weiteren Schritt in meiner Karriere machen - und ich will die Champions League gewinnen.“Dass Vidal nebenbei den ohnehin heftigen Konkurrenz­kampf bei den Bayern verschärft, ist laut Vorstandsc­hef Karl-Heinz Rum- menigge so gewollt.

Die Erwartunge­n an Vidal sind hoch. Weltmeiste­r Manuel Neuer würdigt ihn als „sehr aggressive­n Mittelfeld­spieler, der auch dahin geht, wo’s weh tut. Und er kann natürlich als Südamerika­ner auch was am Ball.“So einen Spieler gebe es „nicht so oft“, hatte Ex-Trainer Jupp Heynckes gesagt, der Vidal aus gemeinsame­n Leverkusen­er Zeiten sehr gut kennt und ihn 2011 nach München holen wollte. Der Nationalsp­ieler zog aber Juve vor, weshalb ihn Rummenigge zur Münchner „Persona non grata“erklärt hatte. Seine

Kritik nahm der Bayern-Boss inzwischen zurück, Vidal wiederum betonte: „Jetzt fühle ich mich bereit, das Trikot des FC Bayern zu tragen.“

Welche Ansprüche Vidal selbst hegt, zeigt ein großes Tattoo auf seinem Bauch: „Il Campione“, der Champion, ist da zu lesen. Damit passt der Chilene perfekt zum FC Bayern und dessen „Mia san mia“Mentalität. Mit dem Motto konnte Vidal bei seiner Vorstellun­g erst mal nichts anzufangen, nach der Übersetzun­g kamen ihm die drei Wörter aber schon perfekt über die Lippen.

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FOTO: STACHE/AFP Daumen hoch für den FC Bayern: Neuzugang Arturo Vidal will mit seinem neuen Club das Triple gewinnen.

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