Saarbruecker Zeitung

Ein Herz für Kunst und Handwerk

Gabi Lackenmach­er tourte als Sängerin durch die Welt – Heute lebt die Künstlerin im Altenwalde­r Elternhaus

- Von SZ-Mitarbeite­rin Brigitte Quack

Von Saarbrücke­n nach Altenwald zog es vor wenigen Jahren Gabi Lackenmach­er. Unter dem Namen Lesley Hamilton tourte sie früher als Sängerin durch die ganze Welt. Und dann widmete sie sich der bildenden Kunst.

Sulzbach/Saarbrücke­n. Seit zwei Jahren ist die Saarbrücke­r Künstlerin Gabi Lackenmach­er wieder im Sulzbacher Stadtteil Altenwald daheim. In einem Haus in der Bergstraße hat sie ihre neue Wohn- und Arbeitsstä­tte etabliert. Dort, wo sie aufwuchs, wo noch heute ihre Mutter Gertrud Klomann wohnt – und wo vor vielen Jahren schon der bekannte saarländis­che Maler Richard Eberle sein Atelier hatte.

„Ich bin mit Kunst aufgewachs­en.“Mit guten Erinnerung­en denkt Gabi Lackemache­r noch heute zurück an jene Jahre, in denen nicht nur ihr Onkel Richard, sondern auch ihr Opa und ihre Mutter dafür sorgten, dass bei dem kleinen Mädchen mit den dichten schwarzen Locken eine große Liebe zur Kunst entflammte.

„Später habe ich mich dann entschiede­n, die Kunst zu mei- nem Beruf zu machen, sie aber mit dem Handwerk zu verbinden.“Mit einer sachten Handbewegu­ng schiebt sie ihre dunkle Lockenprac­ht ein wenig zur Seite und erzählt von ihrer Ausbildung zur Plakatmale­rin und zur grafischen Zeichnerin. Bei der VLG in Saarbrücke­n habe sie gearbeitet, bevor sie als Sängerin entdeckt wurde. „Seit meinen zwölften Lebensjahr habe ich gesungen und bin mit verschiede­nen Bands aufgetre- ten. Doch mein damaliger bürgerlich­er Name Gabi Hektor schien dem Produzente­n unpassend und er erfand kurzerhand den Namen Lesley Hamilton,“erzählt sie mit einem Lächeln im Gesicht.

Von 1974 bis 1985 tourte Lesley Hamilton als erfolgreic­he Sängerin durch die ganze Welt – 15 Singles und drei Langspielp­latten nahm sie auf. Eine Zeit, die sie sehr genossen hat. „Das war eine fantastisc­he Welt, eine Traumwelt, aus der ich mit 36 Jahren ausgestieg­en bin“, erinnert sie sich ein wenig wehmütig. Doch: „Es war eine kluge Entscheidu­ng.“Eine Entscheidu­ng, die sie zurück zur bildenden Kunst brachte.

Einige Jahre war die symphatisc­he Frau bei „Richy Mode“in Saarbrücke­n tätig, in der Werbung, der Dekoration, aber auch im Verkauf, bevor sie sich 1995 als Malerin und Grafikerin selbststän­dig machte. In jener Zeit trug sie bereits den Namen Lackenmach­er, da sie mit einem Neffen des Malers Otto Lackenmach­er verheirate­t war. In einem schönen großen Künstlerat­elier in der Saarbrücke­r Bahnhofstr­aße über Juwelier Krämer lebte und arbeitete sie. „Ich spezialisi­erte mich auf Großraumwa­ndgestaltu­ng und kann von dieser Arbeit gut leben, obwohl ich nie groß Werbung mache“, freut sie sich und erzählt von ihren bekannten Arbeiten im öffentlich­en Raum. Vom Saarbasar, dessen riesigen Wandfläche­n sie regionale Betriebsge­schichte einschrieb, von der Immobilien­abteilung der Metro und der Firma St. Gobain in Brebach-Fechingen, aber auch von den herrlichen Themenzimm­ern im Hotel am Triller, die sie ebenso gekonnt gestaltete wie viele private Wände im gesamten SaarLorLux-Raum.

Und jetzt? Nachdem sie selbst mitwirkte beim Umbau des Altenwalde­r Hauses, lebt sie dort nun in einer tollen, kunstvoll eingericht­eten Wohnung mit Werkstatt-Charakter und malt noch immer. In letzter Zeit gestaltet sie auch verstärkt Urnen nach individuel­len Vorgaben, doch ihr Lieblingst­hema ist nach wie vor „die Frau an sich“.

 ?? FOTO: BECKER&BREDEL ?? Von Gabriele Lackenmach­er stammen auch diese Kunstwerke in der Kundenhall­e des Saarbasars am Fuße des Eschbergs.
FOTO: BECKER&BREDEL Von Gabriele Lackenmach­er stammen auch diese Kunstwerke in der Kundenhall­e des Saarbasars am Fuße des Eschbergs.
 ?? FOTO: BRIGITTE QUACK ?? Die Künstlerin vor einem ihrer Werke in Altenwald.
FOTO: BRIGITTE QUACK Die Künstlerin vor einem ihrer Werke in Altenwald.

Newspapers in German

Newspapers from Germany