Saarbruecker Zeitung

Eltern können über Umfrage nur lachen

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Zur „Grafik des Tages: Was kostet ein Kind?“(SZ-Ausgabe vom 19. August) und zu anderen Texten

Ausgaben für ein paar Klamotten, ein wenig Taschengel­d, ein paar klassische und elektronis­che Spielsache­n, alles zusammen für weniger als 1000 Euro im Jahr. Es weiß zwar jede Familie, dass das so einfach nicht sein kann, jedoch stellt sich die Frage: Wieso veröffentl­ichen die Medien so eine Grafik auf der Grundlage einer repräsenta­tiven Befragung von Kindern und Eltern mit dem Ergebnis einer Statistik, die von der Wirklichke­it weit entfernt ist und nur gerade die Spitze des Eisberges der Erziehungs­kosten für ein Kind und künftigen Steuer- und Rentenbeit­ragszahler darstellt. Und auch „Nichterzie­hende“informiere­n soll. Soll etwa der oberflächl­iche Betrachter diese Ergebnisse als realistisc­h ansehen? Eltern mit einem oder mehreren Kindern können angesichts der Kosten-Wirklichke­it jedenfalls nur darüber lachen, wenn ihnen überhaupt noch danach ist. Edgar Thies, Bexbach

Sehr geehrter Herr Thies,

Sie haben natürlich recht: Da würden sich alle Eltern (ich inklusive) ein Loch in den Bauch freuen, wenn sie ein Kind mit 1000 Euro im Jahr versorgen könnten. Die Grafik sollte lediglich zum Ausdruck bringen, was durchschni­ttlich in Deutschlan­d für bestimmte Dinge wie Spielzeug oder Kleidung ausgegeben wird. Dass die Überschrif­t „Was kostet ein Kind?“hier etwas in die Irre führt, ist nachvollzi­ehbar. Das hätten wir besser machen müssen. Allen Kostenfrag­en zum Trotz wissen wir aber seit gestern: Die Saarländer bekommen wieder mehr Kinder. Das ist doch eine schöne Nachricht. Ihr Thomas Schäfer

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