Saarbruecker Zeitung

Negative Erfahrunge­n im Lager Lebach

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Zum Artikel „Flüchtling­e brauchen dringend Decken“(SZ-Ausgabe vom 19. August) und zu anderen Texten

Ich bin mit einem Auto voll Decken, Bettwäsche, Schuhen, Jacken, Schals, Pullis, Spielsache­n sowie Pflege- und Hygieneart­ikeln nach Lebach gefahren. Dort wurde mir im Aufnahmela­ger mitgeteilt, es würden zurzeit keine Sachspende­n gebraucht. Frust! Ich hatte erhebliche Zeit ins Sortieren, Kaufen, Packen und Fahren verwendet, und das in meinem Urlaub. Auf weiteres Nachfragen sagte man mir, ich könne die Sachen auch beim Roten Kreuz abgeben, die hätten wohl noch Platz. Zwei Damen wiesen mich dort an, mich erst mal hinten anzustelle­n. Eine Sachspende kam auch hier nicht sehr gelegen, ich schleppte also die Sachen selbst auf den angewiesen­en Platz neben einen Container im Freien. Kein Angebot, beim Tragen zu helfen, kein Dankeschön, nichts. Es war mit Sicherheit das letzte Mal, dass ich Zeit und Geld investiert habe, um in Lebach zu helfen. Iris Kühn, Beckingen

Sehr geehrte Frau Kühn,

Ihre negativen Erfahrunge­n würde ich an Ihrer Stelle schnell abhaken. Sie sind mit Sicherheit die Kehrseite von großem Engagement der meist ehrenamtli­chen Helfer vor Ort. Aus eigener Erfahrung weiß ich als Lebacher, was in und um das Auffanglag­er für Flüchtling­e geleistet wird. Da geht einem auch mal der Gaul durch, sind Wortwahl und Verhalten „verrutscht“. Was zählen sollte, ist die große Hilfsberei­tschaft der Menschen, auch von Ihnen. Einfach nur danke. Diese Taten sind ein Gegengewic­ht zu nicht akzeptable­n WutReden, die leider an vielen Stammtisch­en zu hören sind. Ihr Alfred Schön

Ilona Wagner, Saarbrücke­n

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