Islamischer Staat sprengt Tempel in der Oasenstadt Palmyra in die Luft
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat in der zentralsyrischen Stadt Palmyra den rund 2000 Jahre alten Tempel Baal Schamin zerstört. Die Ruinen seien mit einer großen Menge Sprengstoffs in die Luft gejagt worden, teilte die syrische Antikenverwaltung mit. Eine der wichtigsten Stätten des UnescoWeltkulturerbes in Palmyra ist damit möglicherweise unwiederbringlich ausgelöscht worden. „Diese Zerstörung ist ein neues Kriegsverbrechen sowie ein riesiger Verlust für das syrische Volk und die Menschheit“, erklärte Unesco-Chefin Irina Bokova gestern. „Die Täter müssen zur Re- chenschaft gezogen werden.“
Die Extremisten haben den Leichnam des früheren Chef-Archäologen Palmyras, Khaleed alAssaad, nach Angaben seines Sohnes nach der Enthauptung geschändet. Ihm sei von Augenzeugen berichtet worden, dass eine Gruppe von IS-Kämpfern die Leiche „in Stücke schnitt“, nachdem sie einen Tag lang an einem Pfosten aufgehängt gewesen war, sagte Mohammed al-Assaad.
Im irakischen Mossul hat der IS die syrisch-orthodoxe Kathedrale Mar-Afram in „Ardh al Khilafa“(Arabisch: „das Kalif-Land“) umbenannt. Bereits vor über einem Jahr hätten Islamisten das christliche Gotteshaus in eine Moschee umgewandelt und die Kreuze von der Kathedrale entfernt, sagte der Nahostreferent der Gesellschaft für bedrohte Völker, Kamal Sido. Die Umbenennung sei allerdings erst vor kurzem erfolgt.