Saarbruecker Zeitung

„Die Lichter gehen nicht aus“

Energie-Expertin der Grünen erwartet keine Versorgung­sengpässe

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Der Branchenve­rband BDEW warnt vor Versorgung­sengpässen, wenn weitere Kraftwerke stillgeleg­t werden. SZ-Korrespond­ent Stefan Vetter sprach darüber mit der Vorsitzend­en des Umweltauss­chusses im Bundestag, Bärbel Höhn.

Je mehr grüner Strom ins Netz kommt, desto mehr müssen die Endverbrau­cher dafür zahlen. Haben Sie sich die Energiewen­de so vorgestell­t? Höhn: Wenn die Konzerne die gesunkenen Strompreis­e an die Verbrauche­r weiter geben würden, dann wäre die Energiewen­de gar nicht so teuer. Aber richtig ist natürlich, dass der Ausbau der erneuerbar­en Energien Geld kostet.

Können die hohen Stromkoste­n zum Bremsklotz für die deutsche Wirtschaft werden? Höhn: Nein. Denn ein großer Teil der Unternehme­n ist ja befreit von den Abgaben für die erneuerbar­en Energien und teilweise auch von den Netzentgel­ten. Problemati­sch ist die Situation allerdings für kleinere Betriebe, die nicht von den Ausnahmen profitiere­n, und die privaten Verbrauche­r. Auf sie wird alles abgeladen. Um dieses Problem zu entschärfe­n, müsste man die Ausnahmen für große Betriebe beschneide­n.

Ist die erneut geäußerte War- nung vor Versorgung­sengpässen gerechtfer­tigt? Höhn: Auch ein klares Nein. Wir haben extrem hohe Exportüber­schüsse beim Strom und riesige Überkapazi­täten. Selbst wenn alle 57 Anlagen mit einem Schlag vom Netz gingen, würden auch im Winter nicht die Lichter bei uns ausgehen. Und wenn die Bundesnetz­agentur feststelle­n sollte, dass Teile davon benötigt werden, dann müssen die auch am Netz bleiben. Diese Behörde wacht darüber, dass es nicht zu Versorgung­sengpässen kommt. Gegenteili­ge Warnungen sind Panikmache, um Subvention­en zu bekommen.

Das komplette Interview lesen Sie unter saarbrueck­er-zeitung/berliner-buero

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Bärbel Höhn

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