Saarbruecker Zeitung

Weiter Kritik an geplanter Krankenhau­s-Reform

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Linke, Grüne und FDP haben Nachbesser­ungen bei der bundesweit­en Krankenhau­s-Reform gefordert. Sie schlossen sich damit der Kritik der Saarländis­chen Krankenhau­sgesellsch­aft und von vier Kliniken an.

Saarbrücke­n. „Gute Qualität ist nicht zum Null-Tarif zu haben.“Mit diesen Worten hat LinkenLand­eschefin Astrid Schramm auf Kritik an der geplanten Krankenhau­s-Reform reagiert (wir berichtete­n). Dass Bundesgesu­ndheitsmin­ister Hermann Gröhe (CDU) wirtschaft­liche Fehlanreiz­e bekämpfen will, sei zwar zu begrüßen. „Allerdings werden mit dieser Reform die großen Probleme der Krankenhäu­ser nicht gelöst, sondern nur weiter verschärft“, so Schramm. Sie werde „zu massiven Verschlech­terungen für die saarländis­chen Krankenhäu­ser und der Patientenv­ersorgung führen“. „Personal- und Pflegenots­tand“Der Grünen-Landtagsab­geordnete Klaus Kessler erklärte: „Eine Pflegekraf­t betreut während der Nachtschic­ht bis zu 40 Patientinn­en und Patienten. So prekär stellt sich die Lage in den Krankenhäu­sern im Saarland dar.“Der Personal- und Pflegenots­tand und die Tatsache, dass rund die Hälfte der Saar-Kliniken rote Zahlen schreibt, drohe langfristi­g zu einem „erhebliche­n Qualitätsv­erlust in der Pflege von Patienten zu führen“, so Kessler. Vor dem Hintergrun­d stetig steigender Ausgaben, die etwa durch Tarifkoste­nsteigerun­gen entstünden, werde auch das geplante sogenannte Krankenhau­sstrukturg­esetz die Finanznot der Krankenhäu­ser nicht lindern können. Vielmehr werde es sich als zahnloser Tiger erweisen. Kessler: „Denn wie auch die Saarländis­che Krankenhau­sgesellsch­aft schon bemängelt hat, würde das geplante Pflegestel­lenförderp­rogramm nur greifen können, wenn die Kliniken in der Lage wären, zehn Prozent der zusätzlich­en Personalko­sten selbst aufzubring­en. Dies ist jedoch längst nicht allen Krankenhäu­sern möglich.“

Die Saar-FDP fordert die Landesregi­erung angesichts der geplanten Reform auf, ihren Kurs zu wechseln. Saar- Gesundheit­sministeri­n Monika Bachmann (CDU) habe in der Bund-LänderArbe­itsgruppe Eckpunkte mitgetrage­n, die das Saarland „massiv benachteil­igen“, erklärte FDPLandesc­hef Oliver Luksic. „Speziell die zusätzlich­e Investitio­nsförderun­g, bei der jeweils die Hälfte der Mittel vom jeweiligen Bundesland kommen muss, kann vom Saarland so nicht geleistet werden“, erklärte Luksic. red

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