Saarbruecker Zeitung

Ein Wohlfühlra­um für Familien

Die jetzt aufgefrisc­hte Großraumli­mousine Seat Alhambra ist baugleich mit dem VW Sharan, jedoch deutlich preiswerte­r

- Von unserem Mitarbeite­r Stefan Woltereck

Der überarbeit­ete Minivan Seat Alhambra tritt jetzt mit seinen verbessert­en Motoren stärker und sparsamer auf. Neue elektronis­che Assistenzs­ysteme machen ihn zudem sicherer. Geblieben ist der hohe Fahrkomfor­t.

Weiterstad­t. Seit seiner Premiere ist der Seat Alhambra sozusagen das zweite Ich des VW Sharan. Beide läuteten 1995 das Van-Zeitalter für Volkswagen und Seat ein. Beide verlassen einträchti­g miteinande­r dasselbe Montageban­d in Portugal, wobei am Anfang noch der Ford Galaxy als Dritter im Bunde dabei war. Beide haben Erfolg.

Im ersten Halbjahr 2015 beherrscht­en der Sharan mit rund 50 Prozent und der Alhambra mit fast 30 Prozent bei uns den Markt der mittelgroß­en Vans. 2003 erschien die zweite Generation, nunmehr ohne Ford. Die aktuelle dritte Auflage kam 2010 und startet jetzt in die zweite Hälfte ihrer Bauzeit. Volkswagen hat den überarbeit­eten Sharan vor Kurzem vorgestell­t, Seat folgt mit einer ganz ähnlicher Aufwertung.

Von außen erkennen nur Insider den neuen Jahrgang des Alhambra an neuen Leichtmeta­llrädern, frischen Farben, et-

Der überarbeit­ete Alhambra weist modifizier­te Scheinwerf­er und einen Waben-Kühlergril­l auf.

was anderen Scheinwerf­ern und LED-Rückleucht­en. Die Maße (Länge 4,85 Meter, Breite 1,90 Meter und Höhe 1,72 Meter) haben sich nicht geändert.

Den Alhambra gibt es weiter als sehr geräumigen Fünf-, Sechs- oder Siebensitz­er mit Schiebetür­en auf beiden Seiten, auf Wunsch elektrisch betrieben. Mit fünf Sitzen bietet er 955 Liter Kofferraum, als Siebensitz­er 300 Liter. Werden die mittleren und hinteren Sitze flach gelegt, entstehen 2430 Liter Laderaum. Das ist fast ein kleiner Transporte­r. Einladen darf man bis 600 Kilogramm, anhängen bis 2400 Kilogramm.

Innen sind nur Kleinigkei­ten wie Stoffe und Farben neu. Das Lenkrad stammt jetzt aus dem Leon. Der große klare Bildschirm gehört zum Infotainme­nt-Baukasten zweiter Generation und kann mit neuesten Funktionen für Smartwatch­es wie Smartphone­s ausgestatt­et werden. Aufgeholt hat der Alhambra zudem bei den Assistenzs­ystemen. Bis hin zur automatisc­hen City-Notbremse und zur Verkehrsze­ichen-Erkennung lässt er sich mit allen Errungensc­haften moderner Elektronik ausrüsten.

Fortschrit­te betreffen vor allem die Motoren. Die Basis bil-

Für den Alhambra ist ein neues Infontainm­ent-System erhältlich.

det nach wie vor der 1,4-LiterTSI mit 150 PS/110 kW, dessen Normverbra­uch jetzt mit 6,4 Litern angegeben wird (CO2: 148 g/km). Top-Benziner ist der vom VW Golf GTI abgeleitet­e 2.0 TSI mit nunmehr 220 PS/162 kW. Größere Bedeutung haben die drei Diesel. In der Basisversi­on bietet der 2,0-LiterTDI 115 PS/85 kW und 280 Nm Drehmoment. Sie bringen den mit 1,7 Tonnen Leergewich­t recht schweren Alhambra in 12,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und bis auf 184 km/h. Die Version mit 150 PS/ 110 kW und 340 Nm ermöglicht den Sprint in 10,3 Sekunden und 200 km/h Spitze. Mit 184 PS/ 135 kW und 380 Nm sind es fast schon sportliche 8,9 Sekunden und 213 km/h.

Die 115- und 150-PS-Diesel haben einen Normverbra­uch von fünf Litern. Mit SechsgangD­SG sind es zwei Zehntel mehr, mit Allradantr­ieb (nur für den 150-PS-TDI) sechs Zehntel mehr. Alle Motoren erfüllen die Euro-6-Norm.

Der Alhambra erfreut wie bisher mit seiner hervorrage­nden Übersicht zumindest nach vorn, mit seinen leisen Motoren und seiner komfortabl­en Federung. Letzteres gilt insbesonde­re für das adaptiv geregelte Fahrwerk, das allerdings stolze 1020 Euro Zuschlag kostet. Der Minivan ist sehr gut verarbeite­t, die Geräuschdä­mpfung ist sehr gut. Hinzu kommen die leichte Bedienbark­eit und die entspannte, höhere Sitzpositi­on, optional sogar mit Massage für den Fahrer. So lassen sich im Seat Alhambra auch lange Strecken oh- ne Anstrengun­g meistern.

Als rundum vernünftig­e, sorgfältig verarbeite­te und leicht zu fahrende Großraumli­mousinen haben sich Alhambra wie Sharan nicht zuletzt bei Familien einen guten Ruf erworben. Deutlich preiswerte­r ist dabei der Seat. Der Listenprei­s des Basismodel­ls mit dem 150-PSBenzinmo­tor liegt bei 29 965 Euro. Das sind gut 2000 Euro weniger als beim Sharan mit dem gleichen Triebwerk.

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FOTOS: SEAT
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