Manche Souvenirs bringen Reisenden mächtig Ärger
Urlaubsmitbringsel aus gefährdeten Tier- und Pflanzenarten sind in Deutschland verboten und werden vom Zoll beschlagnahmt
Nicht alle Souvenirs sind so harmlos, wie sie aussehen. Oft handelt es sich um Produkte, die dann der Zoll bei einer Kontrolle am Flughafen beschlagnahmt. Den Besitzern droht ein Strafverfahren.
Düsseldorf. Eine Sonnenbrille für den Freund, eine Handtasche für die Mutter, ein kleines Andenken für die Oma: Wer reist, möchte Freunden und Familie oft etwas aus dem Urlaub mitbringen. Doch dabei ist Vorsicht geboten, warnt Stefan Py vom Hauptzollamt in Düsseldorf. Denn nicht alles, was auf den ersten Blick unbedenklich erscheint, ist es auch.
Probleme können Reisende bekommen, wenn sie am Flughafen vom Zoll kontrolliert werden. Allgemein bekannt ist, dass ge- fährdete Tier- und Pflanzenarten nicht nach Deutschland eingeführt werden dürfen. Auch zufällig am Strand gefundene Korallen haben nichts im Reisegepäck zu suchen. Sie werden vom Zoll beschlagnahmt, sollten sie entdeckt werden. Oft ist ein Strafverfahren die Folge. Von Lederwaren, die nach Krokodil oder Schlange aussehen, sollten Urlauber generell die Finger lassen: „Meist ist für Laien nicht erkennbar, ob es sich um Produkte geschützter Tiere handelt oder nicht“, sagt Py.
Wer ein vermeintliches Markenprodukt im Ausland zu einem Schnäppchen-Preis kauft, muss damit rechnen, dass es eine Fälschung ist. Beim Zoll müssen sich Reisende über Produktpiraterie aber keine Gedanken machen. Der Besitz bei Einfuhr nach Deutschland werde nicht geahndet, sagt Stefan Py. „Bei Waren bis zu einem Wert von 430 Euro drücken die Beamten ein Auge zu.“Dieser Betrag entspricht dem Steuerfreibetrag. Alles, was darüber hinausgeht, muss ohnehin versteuert werden – egal ob Fälschung oder nicht.
Nicht nur die Zollkontrolle kann Reisenden den Urlaub vermiesen: Vorsicht ist auch bei Straßenhändlern geboten. Oft verkaufen sie Souvenirs völlig überteuert. „Mit den meisten Händlern können Touristen aber handeln“, erklärt Sabine FischerVolk von der Verbraucherzentrale Brandenburg. „Meist können die Preise so heruntergeschraubt werden.“dpa