Suche nach Auszubildenden so schwer wie nie zuvor
Berlin. Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres suchen viele Betriebe noch händeringend nach Lehrlingen. „In den letzten 20 Jahren war es für Unternehmen noch nie so schwer, ihre offenen Ausbildungsplätze zu besetzen“, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Es drohten knapp 40 000 Plätze unbesetzt zu bleiben.
Nach einer DIHK-Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben konnten demnach fast ein Drittel der Unternehmen schon im Vorjahr nicht alle Ausbildungsplätze besetzen. Das sind fast dreimal so viele wie noch zehn Jahre zuvor. Als Gründe nannte Schweitzer die rückläufige Zahl an Schulabgängern und den wachsenden Trend zum Studium. In der Folge könnten offene Stellen nicht besetzt werden. „Auf mittlere Sicht werden uns 1,3 Millionen Fachkräfte allein in technischen Berufen fehlen.“
Der DIHK-Umfrage zufolge stellen sich 75 Prozent der Betriebe mit Förderprogrammen auch auf leistungsschwächere Jugendliche ein. Auch leistungsstärkere Schulabgänger werden intensiv umworben. 70 Prozent der Unternehmen böten allen Auszubildenden nach der Lehre einen festen Job. Zudem lockten Firmen mit Zusatzleistungen wie etwa kostenlosem Smartphone, einer Mitgliedschaft im FitnessStudio oder freier Fahrt im öffentlichen Nahverkehr. Die Wirtschaft brauche zudem qualifizierte Einwanderer, um den Bedarf zu decken. dpa