10-Punkte-Plan für mehr Inklusion
Landesregierung will mit Zehn-Punkte-Plan Hilfsangebote für Betroffene verbessern – Diskussion mit Bürgern über modernes Teilhaberecht
Mit einem neuen Maßnahmenkatalog will das saarländische Sozialministerium künftig Menschen mit Behinderungen besser unterstützen und integrieren.
Die Landesregierung will die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Saarland verbessern. Ein entsprechender Maßnahmenkatalog wurde gestern vorgestellt.
Saarbrücken. Sozialministerin Monika Bachmann (CDU) hat Unternehmen im Saarland dazu aufgerufen, mehr Menschen mit Behinderungen auszubilden und einzustellen. „Viele Firmen, die das bereits getan haben, berichten mir immer wieder von den ausgesprochen guten Erfahrungen, die sie damit gemacht haben“, erklärte Bachmann gestern. Mit einem Zehn-Punkte-Plan will das Sozialministerium seinerseits zu einer besseren Unterstützung und Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Saarland beitragen. Dazu soll unter anderem die spezielle Frühförderung behinderter Kinder mit dem Programm „Frühe Hilfen“für nicht-behinderte Schulkinder verschmolzen werden, so dass Betroffene von beiden Programmen profitieren können. Zudem soll ein Programm der Bundesagentur für Arbeit zur Förderung von behinderten Menschen beim Übergang von der Schule in den Beruf auch auf behinderte Schüler in Regelschulen ausgeweitet werden. Bislang gewährte das Programm nur Zugang von Sonderschülern. Fortgeschrieben werden sollen ein Förderprogramm für neue Ausbildungsplätze sowie die sogenannte Eingliederungsoffensive des Landes. Letztere soll bis zu 20 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze schaffen, gab Bachmann gestern als Ziel vor.
Ein neues Gutachten soll ferner Angebot und Bedarf stationärer Wohnmöglichkeiten für behinderte Menschen eruieren, damit künftig sowohl moderne als auch alternative Wohnformen in ausreichender Zahl vorgehalten werden könnten. Um Menschen mit Behinderung zudem individueller unterstützen zu können, ist eine „zielgerichtete Fallsteuerung“im Landesamt für Soziales geplant. In einer speziellen Veranstaltungsreihe mit Betroffenen und Experten will das Ministerium außerdem Anregungen für ein modernes Teilhaberecht für Menschen mit Behinderung gewinnen (Termine: www.saarland.de/127692.htm). Die Erkenntnisse sollen in das Gesetzgebungsverfahren auf Bundesebene einfließen. Im Saarland leben rund 148 000 Schwerbehinderte sowie 87 000 Menschen mit Beeinträchtigungen. Von den 350 Millionen Euro des jährlichen Sozialetats im Saarland werden rund 250 Millionen Euro zur Förderung von Menschen mit Behinderungen verwandt. jos