Saarbruecker Zeitung

Spürbar mehr Arbeitslos­e wegen Flüchtling­swelle

Nahles: Mehr Geld für Jobcenter – Saarland: Bürokratie abbauen

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Abertausen­de Flüchtling­e drängen nach Deutschlan­d – und bald auch auf den Arbeitsmar­kt. Arbeitsmin­isterin Nahles warnt schon jetzt vor Engpässen. Die Jobcenter sollen deshalb mehr Geld bekommen.

Berlin/Saarbrücke­n. Bundesarbe­itsministe­rin Andrea Nahles (SPD) erwartet angesichts der vielen Flüchtling­e in Deutschlan­d nächstes Jahr steigende Arbeitslos­enzahlen. Der Zustrom auf den Arbeitsmar­kt werde „deutlich ansteigen“, sagte Nahles. „Ich rechne auch damit, dass die Arbeitslos­enzahlen steigen.“Für die Arbeitsage­nturen sei das eine besondere Herausford­erung. „Damit sich niemand Illusionen macht: Wir sind gut, wir können auch viele Leute vermitteln, aber es wird nicht von heute auf morgen erfolgen“, so die Ministerin. Nach Angaben der „Welt am Sonntag“will Nahles zusätzlich­es Geld in die Jobcenter stecken, um mehr Langzeitar­beitslose in Beschäftig­ung zu bringen. Dadurch solle eine Neiddebatt­e vermieden werden.

Nach Einschätzu­ng des Münchner Ifo-Instituts sind die meisten Flüchtling­e allerdings nicht ausreichen­d für den deutschen Arbeitsmar­kt qualifizie­rt. Bei einem Mindestloh­n von 8,50 Euro sei zu befürchten, dass viele von ihnen „keine Beschäftig­ung finden, weil ihre Produktivi­tät schlicht zu gering ist“. Das Institut plädiert dafür, den Mindestloh­n abzusenken.

Saar-Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) wirbt für eine schnelle Vermittlun­g der Flüchtling­e in den Arbeitsmar­kt. Deren Vorbildung müsse stärkere Wertschätz­ung erfahren und „ohne viel bürokratis­chen Aufwand“anerkannt werden, erklärte sie. > Siehe auch

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Andrea Nahles

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