Saarbruecker Zeitung

Vorerst Ende der Almgaudi in Reden

Land will das Gastro-Angebot verbessern und in Transportb­ahn investiere­n

- Von SZ-Redakteuri­n Cathrin Elss-Seringhaus

Bis Ende des Jahres muss die Ottweiler FunBerg Saar GmbH ihre zwei Hütten auf der Redener Halde abbauen. Das Land sucht einen neuen Investor, der auch eine Transportb­ahn betreibt.

Landsweile­r. „Wir sind mit dem gesamten Engagement von FunBerg unzufriede­n.“Dieses harte Urteil fällt Heinz-Peter Klein, seit Ende 2014 neuer Standortma­nager für den „Erlebnisor­t Reden“. Er sagt damit nichts Neues. Die Querelen zwischen der landeseige­nen Strukturho­lding Saar (SHS), deren Prokurist Klein ist, und der Ottweiler Investoren­gemeinscha­ft FunBerg Saar GmbH reichen fast schon in die Zeit zurück, als die Erbpachtve­rträge unterschri­eben wurden. Das war 2012. Denn anders als von FunBerg versproche­n und vertraglic­h vereinbart, wurde der alpine Familien-Spaßpark auf der Halde niemals wahr.

Die dafür notwendige Transportb­ahn („Haldenmetr­o“) kam wegen vermeintli­cher baulicher Unwägbarke­iten und TÜV-Problemen nie ins Rollen, die ursprüngli­che Acht-Millionen-In-

Den Almhütten auf der Bergehalde Reden droht das Aus.

vestition schrumpfte auf das, was schnell machbar war und unmittelba­r Profit brachte: zwei Hütten-Lokale. Durch die SR3-Sommeralm wurden sie zur Partysensa­tion und zum Massen-Pilgerziel. Doch als Halden-Nutzungsko­nzept war und ist das der SHS zu wenig, die den Auftrag hat, den Standort nach vorne zu bringen.

Also gab es Stress mit FunBerg und bereits einen untauglich­en Versuch, jemand anderen zu finden. Doch laut Klein häuften sich Beschwerde­n insbesonde­re von auswärtige­n Gruppen bezüglich des Service und der Speisenqua­lität in den Hütten. „Das geht nicht, es schadet dem Standort. Wir wollen ein anderes Niveau gewährleis­ten.“Vor allem auch: einen Transport für Alte und Gehbehinde­rte auf das Plateau. Der von FunBerg organisier­te Fahrdienst funktionie­re nicht zuverlässi­g, so Klein. Der Manager führt all die Defizite auf die Unerfahren­heit der Ottweiler Investoren in der Gastronomi­e zurück.

Fazit: Jetzt sollen Profis ran. Solche, die nicht nur Lokale managen können, sondern auch die Transportb­ahn betreiben. Obwohl die, für sich genommen, keinen Profit abwerfe, so Klein. Deshalb will das Land die Bahn finanziere­n – mit 1,3 Millionen Euro, als Infrastruk­turmaßnahm­e.

Klein sagt, es gebe bereits Interessen­ten für das Doppelmode­ll. Und FunBerg werde nicht überrumpel­t, man habe die Verantwort­lichen im März vergangene­n Jahres über die Kündigungs­absicht informiert. Der Standortch­ef erwartet keinen juristisch­en Ärger. FunBerg müsse die Halden, die ihr Eigentum sind, abräumen. Und was dann?

Ob es bei der Almgaudi bleibt, lässt er offen. „Wir wollen die Bewerber nicht auf das Gebirgsthe­ma festlegen.“Klein hofft auf modernere und hochwertig­e Konzepte, auch architekto­nisch. Wer also wird der neue Almkönig?

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FOTO: B&B

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