In der Höhle der Löwen
Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer hält an Ablehnung der Homo-Ehe fest
Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hat ihre Ablehnung der Homo-Ehe am Freitag bei einer Veranstaltung des Lesben- und Schwulenverbandes verteidigt: Die Ehe mit Kindern sei die Kernentscheidung, um als Gesellschaft weiter existieren zu können.
Saarbrücken. In der Höhle der Löwen, in die sich Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Freitagabend gewagt hat, wurde ihr ein freundlicher Empfang bereitet. Im Juni hatte sie in einem SZInterview ihre Ablehnung der Homo-Ehe damit begründet, dass dann andere Forderungen, etwa die Ehe mit mehreren Partnern oder die Ehe unter Verwandten, nicht auszuschließen seien. Daraufhin hatte sie die Saar-Sektion des Lesbenund Schwulenverbands Deutschland (LSVD) zu einer Diskussion in der Saarbrücker Congresshalle eingeladen.
Saar-LSVD-Sprecher Hasso Müller-Kittnau lobte in seiner Begrüßung vor etwa 200 Zuhörern die liberale Haltung des Saarlandes in Sachen Sexualerziehung an Schulen, die Einrichtung des Diskriminierungsverbots und dass die Hälfte der CDU-Landtagsfraktion nichts gegen die „Ehe für alle“habe. Er dankte Kramp-Karrenbauer, dass sie nach ihrem Interview, das ihr bundesweit scharfe Kritik eingetragen hatte, zu einer Diskussion mit dem LSVD bereit sei. Doch danach endeten die Streicheleinheiten, und auf dem Podium war die Püttlinger Mutter von drei Kindern allein mit ihrer ablehnenden Haltung gegen die HomoEhe. Denn Moderator Günter Dworek war als Bundessprecher des LSVD alles andere als moderat und gab ihr ebenso hart Contra wie Ex-Bundesanwalt Manfred Bruns.
„Die Ehe zwischen Mann und Frau ist die Keimzelle, um die Gesellschaft in ihrem Kernbe- stand zusammenzuhalten“, sagte die Ministerpräsidentin auch nach drei Stunden Diskussion, die am Ende in hochemotionalen Vorwürfen der Zuhörer gipfelte. Der Ministerpräsidentin war die Anspannung im Gesicht abzulesen.
Bruns sagte, Deutschland sei in Europa bald eine „Insel“, weil es das einzige Land sei, in dem HomoEhen nicht möglich seien: „Ehe und Lebenspartnerschaft sind zwei Rechtsinstitute mit anderen Namen. Warum führt man die nicht zusammen?“
Kramp-Karrenbauer berief sich auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, wonach die Ehe eine Partnerschaft von Mann und Frau sei: „Das ist die Grundvorstellung dessen, was unsere Ge-