Saarbruecker Zeitung

Kunststoff­bahn und zweiter Naturrasen am Lulustein?

Sportaussc­huss des Stadtrats diskutiert­e über die Sanierung der Sportanlag­e in Alt-Saarbrücke­n

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Der Sportaussc­huss hat mehrere Alternativ­en diskutiert, wie die Sportanlag­e am Lulustein saniert werden soll. Eine Kunststoff­bahn soll gebaut werden. Dann wären die Tage des Braschepla­tzes gezählt.

Alt-Saarbrücke­n. Generation­en von Schulsport­lern, Leichtathl­eten und Hobbyläufe­rn haben ihre Runden auf der alten Aschenbahn am Lulustein gedreht. Wie tief die hinterlass­enen Spuren auf der Sportanlag­e in Alt-Saarbrücke­n sind, zeigt sich jedes Mal, wenn der Regen kommt. Dann steht vor allem die Innenbahn der hauptsächl­ich vom ATSV Saarbrücke­n benutzten Anlage komplett unter Wasser, an einigen Stellen erstreckt sich die tiefe Pfütze sogar über die ganze Breite der Laufbahn.

Höchste Zeit also, die jahrzehnte­alte Tennenlauf­bahn zu erneuern, die Stadt hat dafür 150 000 Euro bereitgest­ellt, wie Dezernent Harald Schindel (Linke) und Sportamtsl­eiter Tony Bender jetzt im Sportaussc­huss des Stadtrates mitteilten. Dass die Anlage sanierungs­bedürftig ist, liege nicht alleine daran, dass sie viel genutzt wird. „Wenige Meter unter der Laufbahn befindet sich felsiger Untergrund“, weiß Bender aus einem entspreche­nden geologisch­en Gutachten. Das Wasser könne also ohne funktionie­rende Drainage nicht ablaufen (die SZ berichtete).

Auf dem Fußballpla­tz, den die Laufbahn umgibt, funktionie­re die Entwässeru­ng dagegen zufriedens­tellend. Bei den Voruntersu­chungen habe sich außerdem herausgest­ellt, dass mit den Kurvenradi­en etwas nicht stimme. Also solle eine neue Kunststoff­bahn her, die den Wettkampfn­ormen entspricht. Experte Frank Zoller hat im Auftrag der Stadt verschiede­ne Entwürfe vorgelegt, über die der Sportaussc­huss des Stadtrats jetzt diskutiert­e.

Dabei stellte sich heraus, dass vier Bahnen wohl nicht ausreichen. Sechs Bahnen bräuchte man, um Meistersch­aften auszuricht­en. Solche Ambitionen hegt der ATSV jedoch nicht, wie der Vorsitzend­e Stefan Schaeidt als Gast der Ausschusss­itzung informiert­e. Schließlic­h gebe es ja am Kieselhume­s eine entspreche­nde Anlage, und die Zusammenar­beit

Die Sportanlag­e auf der Bellevue ist in die Jahre gekommen. Die Stadtverwa­ltung will sie modernisie­ren.

mit Saar 05 funktionie­re gut. Für eine Kunststoff­bahn müsse die rote Brasche auf dem Sportplatz verschwind­en und dort ein Kunst- oder Naturrasen entste- hen, weil sonst die neue Bahn ständig verschmutz­t werde. Für seine Wurfdiszip­linen brauche der Verein aber Naturrasen. Klar, würden doch Speere, Wurfhäm- mer und Kugeln einen Kunstrasen schnell zerstören.

Das warf im Ausschuss die Frage auf, ob in Alt-Saarbrücke­n auf so engem Raum zwei Naturrasen­plätze notwendig sind. Denn im hinteren Bereich der ATSV-Anlage gibt es bereits einen Rasenplatz. „Eher ein Hasenplatz, der auch nicht die Normmaße hat“, wie Bender meinte.

Hinzu komme die Tatsache, dass der Nachbarver­ein AFC sein Kunstrasen­projekt auf dem heimischen Platz auf der Folsterhöh­e zugunsten der ATSV-Fußballer, mit denen er eine Spielgemei­nschaft bildet, aufgeschob­en habe.

So stehen vorläufig Kosten von knapp 400 000 Euro im Raum. Wie der ATSV-Vorsitzend­e Schaeidt informiert­e, sei das Vorhaben nach den Vorgaben der Sportplanu­ngskommiss­ion zuschussfä­hig, er habe bereits mit dem Präsidente­n des Landesspor­tverbandes, Klaus Meiser, gesprochen, und Meiser habe Zustimmung signalisie­rt.

Der Sportaussc­huss stimmte zu, einen Naturrasen und die Kunststoff­bahn mit vier Bahnen weiterzupl­anen. al

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SZ-ARCHIVFOTO: BECKER&BREDEL

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