Saarbruecker Zeitung

Bezirksrat streitet über Verkehrsbe­ruhigung

Verwaltung will in Gersweiler mehr Baumscheib­en und Parkplätze anlegen – CDU stimmt dagegen

- Von SZ-Mitarbeite­r Andreas Lang

Erst Paten für die bereits vorhandene­n Baumscheib­en besorgen, ehe die Verwaltung neue in Gersweiler anlegt. Das forderte die CDU-Fraktion im Bezirksrat West, stand mit dieser Meinung aber alleine da.

Gersweiler/Burbach. Die Stadtverwa­ltung will die Verkehrsbe­ruhigung in Gersweiler ausweiten. Im unteren Bereich ist dies in der Hauptstraß­e in Gersweiler zwischen Hirschenbe­rgstraße und Brunnenstr­aße längst der Fall. Eine Kombinatio­n aus Bäumen, die am Straßenran­d gepflanzt wurden, und markierten Parkfläche­n sorgt dafür, dass Autofahrer den Fuß vom Gas nehmen müssen. Diese Verkehrsbe­ruhigung soll nun auch hinter dem Gersweiler Markt weitergefü­hrt werden. Stadtplane­r Christoph Kreis stellte dem Bezirksrat West kürzlich im Bürgerhaus Burbach entspreche­nde Pläne vor.

Die neuen Bäume sollen in den Abschnitt zwischen der Hüttenstra­ße und der Einmündung Theresiens­traße kommen. Insgesamt entstehen zwölf markierte Parkfläche­n, acht neue Bäume sollen gepflanzt werden. Nach der Umsetzung soll die Maßnahme schrittwei­se entlang der Hauptstraß­e weitergefü­hrt werden.

Linke für Tempo 30 „Die Maßnahme ist grundsätzl­ich richtig“, meinte Manfred Klasen (Linke), forderte aber außerdem, dass die erlaubte Geschwindi­gkeit auf 30 Stundenkil­ometer reduziert wird. Volker Arnold (CDU) kritisiert­e dagegen das Projekt und meinte: „Die vorhandene­n Baumscheib­en sind keine Vorzeigepr­ojekte der Straße. Eine Scheibe ist ohne Baum, man sollte zuerst Baumpaten besorgen, die sich dauerhaft kümmern.“Er sehe es lieber, wenn die infrage kommenden Parkplätze zunächst provisoris­ch markiert würden, um zu testen, ob sie den gewünschte­n Effekt bringen.

Das sieht die SPD-Fraktion anders. Marco Rupprecht, Ursula Paulus-Schmitt und auch Bezirksbür­germeister Claus Theres erklärten: „Optische Hinderniss­e erzielen einen größeren Effekt als Schilder und Markierung­en.“Bleibt noch die Frage nach der Geschwindi­gkeitsbegr­enzung. Fachmann Christoph versuchen, das richtige Maß zu finden, dass Verkehr verlangsam­t, aber nicht zu sehr behindert wird.“Die Kosten für die Umgestaltu­ng gemäß beiliegend­em Plan belaufen sich auf Basis der Kostenschä­tzung auf rund 50 000 Euro, das notwendige Geld soll aus der Haushaltst­elle „Verkehrsbe­ruhigung“entnommen werden.

Allerdings kann die Maßnahme nur in Etappen umgesetzt werden, räumte Kreis ein. Derzeit sind noch 8000 Euro vorhanden, sodass zunächst zwei Bäume gepflanzt werden könnten. Es wird darüber hinaus geprüft, ob das Amt für Stadtgrün noch weitere Bäume finanziere­n kann.

Der Bezirksrat West empfahl dem Bauausschu­ss des Stadtrates, das Projekt umzusetzen – allerdings gegen die Stimmen der CDU-Bezirksrat­sfraktion.

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