Saarbruecker Zeitung

Piechulek holt sich das Grüne Band

Letzter Renntag 2015 auf der Pferderenn­bahn in Güdingen – 62 000 Euro Wettumsatz

- Von SZ-Mitarbeite­r Roland Schmidt

Zum Saisonfina­le präsentier­te der Rennclub Saarbrücke­n den Pferderenn­sport-Fans am Samstag neun Entscheidu­ngen und zwei hoch dotierte „Handicaps“. Auch das Rennen um das „Grüne Band der Saar“wurde in Güdingen ausgetrage­n.

Saarbrücke­n. Schrille Hüte wie beim berühmten Pferderenn­en in Ascot erspähte man am Samstag auf der Güdinger Pferderenn­bahn nicht. Dafür konnte sich das Starterfel­d beim Turf-Finale des Rennclubs Saarbrücke­n sehen lassen. TopJockeys, schnelle Pferde und ein kurzweilig­es Programm mit drei Trab- und sechs Galopprenn­en lockten Tausende Besucher an, die für 62 000 Euro Wettumsatz sorgten. „Damit liegen wir bei einem Jahresumsa­tz von 340 000 Euro – der beste Wert seit 2010“, resümierte Werner Schmeer. Mehrmals täglich hatte der Vorsitzend­e Pferderenn­sport des Rennclubs Saarbrücke­n unter der Woche in den trüben Herbsthimm­el geschaut. Mit bangem Blick, doch die sintflutar­tigen Regengüsse konnten dem Geläuf nichts anhaben. „Es hat sich gelohnt, dass wir die Bahn vor drei Jahren saniert haben. Wenn der Zustand nicht optimal wäre, kämen TopRennrei­ter wie Alexander Pietsch sicher nicht“, sagte Schmeer, der selbst als Amateur 237 Siege feierte.

Im Hauptrenne­n um den Preis der Baustoffin­dustrie des Saarlandes war Pietsch, der 2014 auf 47 Erfolge kam, zwar am Start, wurde auf Bavarian Beauty aber nur Vierter. Favorit Incorrupti­ble mit Reiterin Esther Ruth Weißmeier hatte in dem mit 6500 Euro dotierten Ausgleich-III-Rennen ebenfalls das Nachsehen. Kitaneso mit Jockey Maxim Pecheur setzte sich überrasche­nd durch. Der Außenseite­r (Quote: geführt. Das ausgefalle­ne Rennen um das „Grüne Band der Saar“wurde ins Programm des Saarbrücke­r Rennclubs aufgenomme­n und fand erstmals in seiner 63-jährigen Geschichte in Güdingen statt. Irrtümlich wurde nach dem Unfall von Vale of Lingfield in Lebach berichtet, das Pferd sei erschossen worden. „Das ist immer noch in den Köpfen drin, aber nicht richtig. Das Tier hatte eine schlimme Trümmerfra­ktur. Es wurde von mir in Narkose gelegt, um es schmerzfre­i zu bekommen, und dann euthanasie­rt“, klärte die Lebacher Tierärztin Eva Lauck auf.

Selina Ehl wollte ursprüngli­ch in Lebach um das mit 6600 Euro dotierte „Grüne Band“reiten. Beim zweiten Versuch in Güdingen lag sie mit Noble Fighter kurz vor dem Ziel noch auf Siegkurs, musste aber auf den letzten Metern Bayonero mit Jockey Rene Piechulek passieren lassen. „Mein Pferd war müde geworden. Es liebt festeren Boden und kürzere Distanzen“, sagte die 23 Jahre alte Honzrather­in.

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