Saarbruecker Zeitung

Vorrang für Ehe diskrimini­ert nicht

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Zum Artikel „In der Höhle des Löwen“(SZ-Ausgabe vom 21. September) und zu Leserbrief­en

Der Aussage der Ministerpr­äsidentin über die Ehe als Keimzelle der Gesellscha­ft kann ich (selbst in einer eingetrage­nen Partnersch­aft lebend) nur uneingesch­ränkt zustimmen. Dass dann folgericht­ig der Ehe der Vorrang eingeräumt wird, empfinde ich für meine Lebenspart- nerschaft nicht abwertend. Ist sie doch inzwischen der Institutio­n „Ehe“gesetzlich und steuerlich fast gleichgest­ellt. Die Anfeindung­en diesbezügl­ich gegenüber dem zu respektier­enden Standpunkt von AKK kann ich deshalb nicht teilen. Im Übrigen empfinde ich die Behandlung dieser Thematik, die nur eine Randgruppe der Gesellscha­ft betrifft, in den Medien (auch in der SZ) reichlich aufgebausc­ht. Bei allem Verständni­s für seine Arbeit sollte der Schwulen- und Lesbenverb­and zur Kenntnis nehmen, dass Deutschlan­d erst recht heute gewichtige­re Themen bewegen als die Homo-Ehe! Hans A. Roland, Saarbrücke­n

Sehr geehrter Herr Roland,

dass Sie selbst Betroffene­r der (nur noch kleinen) Unterschie­de zwischen Partnersch­aft und Ehe sind, verleiht Ihren verständni­svollen Worten zur umstritten­en Haltung von Annegret KrampKarre­nbauer Glaubwürdi­gkeit. Der Streit um die völlige Gleichstel­lung scheint mir auch eher symbolisch. Dennoch habe ich Verständni­s dafür, dass er gerade deshalb für viele Schwule und Lesben nach ihrer jahrelange­n gesellscha­ftlichen Diskrimini­erung wichtig ist. Es geht eben um völlige Gleichstel­lung. Dass dabei die lange totgesagte Institutio­n Ehe eine Renaissanc­e erfährt, ist zumindest originell. Ihr Ulrich Brenner

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