Spanien gelingt entscheidender Schlag gegen die Eta
Madrid. Spanien hat der baskischen Terror- Organisation Eta offenbar den Todesstoß versetzt. Das spanische Innenministerium bestätigte, dass gestern in einer gemeinsamen Operation mit der französischen Polizei die EtaFührung zerschlagen worden sei. Gleich mehrere Eta-Chefs wurden den Angaben zufolge festgenommen. Für das spanische Königreich, das jahrzehntelang unter dem Bombenterror der Terroristen litt, ist dies eine beruhigende Nachricht.
Die Terrorgruppe, welche mit blutigen Anschlägen ein unabhängiges Baskenland durchsetzen wollte, stand freilich schon länger mit dem Rücken zur Wand. Der Polizei war es gelungen, die gewalttätige Extremistengruppe zunehmend in die Enge zu treiben. Auch in der baskischen Eta-Heimat, wo inzwischen eine politische Mehrheit im Regionalparlament auf friedliche Weise für die Abspaltung arbeitet, hatte der Druck auf die Bande zugenommen, die Waffen zu strecken.
Dies alles hatte vermutlich dazu beigetragen, dass die Eta vor knapp vier Jahren, im Oktober 2011, „das definitive Ende der bewaffneten Aktivität“verkündete. Im Februar 2014 versprach sie dann, einen Teil ihrer Waffen und Bombenmaterialen unschädlich zu machen.
Seitdem wuchs die Hoffnung im nordspanischen Baskenland wie in ganz Spanien, dass die Zeit der Gewalt endgültig vorbei ist. Zumal die Eta-Terroristen ihren letzten Mordanschlag im Jahr 2010 verübt hatten – Opfer war ein französischer Polizist.
Offenbar hatte die Polizei, welche auch nach dem Friedensversprechen nicht locker ließ, nun Wind von einem Treffen der EtaFührung in dem südfranzösischen Pyrenäendorf Saint-Étienne-de-Baïgorry bekommen. Die Ortschaft liegt nahe der spanischen Grenze. Unter den Festgenommen sollen sich die aktuellen Eta-Chefs David Pla (40) und Iratxe Sorzabal (43) befinden. Möglicherweise sei auch der historische Eta-Anführer Josu Ternera (66) dabei, meldete Spaniens größte Tageszeitung „El Pais“unter Berufung auf die Sicherheitsbehörden. ze