Saarbruecker Zeitung

Wieder Panne in Cattenom

Atomreakto­r Nummer 1 herunterge­fahren – Linksfrakt­ion fordert: Abschalten!

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Cattenom/Saarbrücke­n. Die Linksfrakt­ion im saarländis­chen Landtag hat erneut die Stilllegun­g des Atomkraftw­erks (AKW) im französisc­hen Cattenom gefordert. Die umweltpoli­tische Sprecherin Dagmar Ensch-Engel fragte gestern: „Wie viele Stör- und Zwischenfä­lle muss es in Cattenom noch geben, bevor die französisc­he Regierung endlich handelt? Und wie lange will die deutsche Bundesregi­erung noch abwarten, bevor sie sich endlich für die Sicherheit ihrer Bürgerinne­n und Bürger in der Grenzregio­n einsetzt?“Hintergrun­d der harschen Kritik ist ein erneuter Störfall, der sich am Montagaben­d im Primärkrei­slauf des Kraftwerks ereignete. Der Reaktor im Block eins sei wegen eins defekten Absperrhah­ns herunterge­fahren worden, teilte der Kraftwerks­betreiber EDF gestern mit. Gefahr für Mensch und Umwelt habe nicht bestanden.

Zudem erklärte EDF, dass ein weiterer der insgesamt vier Reaktoren wegen Wartungsar­beiten seit dem 22. August abgeschalt­et sei. Seit Inbetriebn­ahme des ers- ten Reaktors 1987 gab es mehrere Hundert Störfälle in Cattenom.

Das aktuelle ist das 14. meldepflic­htige Ereignis im AKW allein in diesem Jahr. „Es kann niemand ernsthaft behaupten, dass dieses marode Kraftwerk für die Energiever­sorgung Frankreich­s unverzicht­bar wäre. Bundes- und Landesregi­erung müssen Druck machen, damit die ernsthafte Gefährdung, die von diesem Kraftwerk für die Menschen in Lothringen, Luxemburg und im Saarland ausgeht, endlich abgestellt wird“, so Ensch-Engel. red

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