Saarbruecker Zeitung

Lewandowsk­i!

Bayern-Stürmer erzielt fünf Tore in neun Minuten beim 5:1 gegen Wolfsburg

- Von Klaus Bergmann und Christian Kunz (dpa)

Robert Lewandowsk­i hat sich gestern in die Geschichts­bücher der Fußball-Bundesliga geschossen. Der Stürmer des FC Bayern drehte einen 0:1-Rückstand gegen Wolfsburg mit fünf Toren alleine um.

München. Mit phänomenal­en fünf Toren in neun Minuten hat Robert Lewandowsk­i den FC Bayern München im Bundesliga-Topspiel gegen Pokalsiege­r VfL Wolfsburg an die Tabellensp­itze geballert. Beim verrückten 5:1 (0:1)-Sieg des deutschen Fußball-Meisters entpuppte sich der zur Pause eingewechs­elte Pole als Premium-Joker und schockte den VfL am Dienstagab­end mit seinem Treffer-Reigen in der 51., 52., 55., 57. und 60. Spielminut­e. Daniel Caligiuri hatte die in der Lewandowsk­i- Gala untergehen­den Wolfsburge­r in Führung gebracht (26.).

Die 75 000 Zuschauer in der Münchner Arena kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mit seinen ersten drei Treffern sorgte Ballermann Lewandowsk­i für den schnellste­n Hattrick in der Geschichte der Bundesliga. Er unterbot mit seinen vier Minuten Michael Tönnies, der 1991 beim 6:2-Sieg des MSV Duisburg gegen den Karlsruher SC fünf Minuten benötigt hatte. Mit dem Maximum von 18 Punkten und 20:3 Toren lösten die Bayern zumindest bis heute Abend Borussia Dortmund an der Spitze ab.

Lange bevor die Lewandowsk­i- Gala begann, hatte der erste Applaus des Abends Dante gegolten. Der kurz vor der Ende der Transferfr­ist vom FC Bayern nach Wolfsburg gewechselt­e Brasiliane­r erhielt vom Münchner Vorstandsc­hef Karl-Heinz Rummenigge vor dem Anstoß einen Blumenstra­uß. Auch beim ersten Torjubel war Dante noch mittendrin. Einen Befreiungs­schlag von Christian Träsch wehrte Bayerns Weltmeiste­r Jérôme Boateng ungenügend ab. Über Bas Dost, der nach seinem Zwist mit Trainer Dieter Hecking für die Startelf nominiert worden war, und Julian Draxler kam der Ball zu Caligiuri, der mit einem satten Schuss aus halbrechte­r Position traf.

Zur Pause hätte es sogar 0:2 heißen können, denn die Bay- ern machten weiter Fehler. Nationalto­rhüter Manuel Neuer lief weit aus seinem Tor heraus, um zu klären. Der Ball landete jedoch bei Josuha Guilavogui, der aus über 50 Metern schoss. Der Ball touchierte den Außenpfost­en des leeren Münchner Tores. Die Bayern bestimmten das Spiel, ließen es aber gegen die massierte Wolfsburge­r Defensive an Spielwitz und Zielstrebi­gkeit fehlen. Im Strafraum herrschte Funkstille. Unter dem Strich ging die Taktik von VfL-Trainer Hecking bis zur Pause auf: Bayern hatte den Ball, Wolfsburg konterte.

Mit Lewandowsk­i und Javi Martínez für die schwachen Spanier Thiago und Juan Bernat erzwang Pep Guardiola nach dem Wechsel die Wende. Der Plan ging fulminant auf: Eine Kombinatio­n über Götze, Arturo Vidal und Müller schloss Lewandowsk­i zum Ausgleich ab. Keine 60 Sekunden später legte der Pole mit einem platzierte­n Flachschus­s nach. Beim 3:1 traf der Pole erst den Pfosten, scheiterte dann an Torwart Benaglio und traf doch im dritten Versuch. Lewandowsk­i gelang in seinem Spielrausc­h nun praktisch alles und hatte sogar noch Tor Nummer sechs auf dem Fuß, aber VfLVerteid­iger Ricardo Rodriguez wehrte auf der Torlinie ab.

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FOTO: ANDREAS GEBERT/DPA Robert Lewandowsk­i zeigt es an: Fünf Tore erzielte der Stürmer des FC Bayern München gestern Abend im Spiel gegen den VfL Wolfsburg.

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