Saarbruecker Zeitung

Bebauungsp­lan Nauwieser Viertel fertig

Nach fünfeinhal­b Jahren Arbeit ist der Plan jetzt Thema im Bezirksrat Mitte

- Von SZ-Redakteur Peter Wagner

Das Nauwieser Viertel als Quartier mit allen seinen Eigenarten zu bewahren und die Interessen von Wohnbevölk­erung, Unternehme­rn und Kneipensze­ne ausgewogen zu versöhnen, das ist das Ziel des Bebauungsp­lanes, der nach jahrelange­r Arbeit nun beschlussr­eif ist.

St. Johann. Bezirksbür­germeister­in Christa Piper (SPD) hatte es daheim mit der Küchenwaag­e ermittelt: Rekordverd­ächtige 2,6 Kilo Papier im DIN-A4-Format war den Mitglieder­n des Saarbrücke­r Bezirksrat­es Mitte als Lektüre für die erste Sitzung nach der Sommerpaus­e ins Fach gelegt worden.

Der schwerste Brocken des Paketes: der Bebauungsp­lan „Nauwieser Viertel“in seiner endgültige­n Version. Fast fünfeinhal­b Jahre lang hatte das Stadtplanu­ngsamt an dem Werk getüftelt. Als Ziel war formuliert, „die besondere städtebaul­iche und strukturel­le Eigenart“des Quartiers zu erhalten. Die Quadratur des Kreises bestand darin, das Nauwieser Viertel als innenstadt­nahes Wohngebiet zu erhalten und zu fördern, die gebietstyp­ische „Funktionsm­ischung“von Arbeiten und Wohnen zu bewahren sowie Entwicklun­gen zu ver-

meiden, die Eigenart und Milieu des Quartiers nachhaltig verändern könnten. Will heißen: Spielhalle­n und Vergnügung­sstätten raushalten.

Klaus Bried vom Stadtplanu­ngsamt, sozusagen der „Vater“des Planes, zeigte sich mit dem arbeistint­ensiven Werk alles in allem zufrieden. Es sei der Verwaltung vor allem darum gegangen, früh die Bedürfniss­e der Bewohner und der Gastronomi­e zu ergründen und ausgewogen zu berücksich­tigen, sagte er.

Der Bezirksrat lobte zum wiederholt­en Mal seine engagierte Arbeit für diesen Bebauungsp­lan. Anders als in einem Neubaugebi­et, wo den Planern alle Möglichkei­ten offenstehe­n, gab es im Nauwieser Viertel, das dicht bebaut und besiedelt ist, nur wenige Gestaltung­smöglichke­iten. Stattdesse­n war das Vorhandene zu verteilen.

Es sei „kein großer Wurf“gelungen, seufzte Hermann-Josef Anton von der CDU. Ihm (wie auch der FDP und den Piraten) missfallen die vielen Restriktio­nen, allerdings gestand Anton auch unumwunden ein, „dass wir nicht wissen, wie man es hätte besser machen können“.

Den Bebauungsp­lan beschließt der Stadtrat Saarbrücke­n vermutlich in seiner Sitzung am Dienstag, 13. Oktober, als Satzung.

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