Saarbruecker Zeitung

Griechenla­nds unentdeckt­es Juwel

Thessaloni­ki bietet seinen Besuchern sehenswert­e Baudenkmäl­er und eine lebendige Kulturszen­e

- Von SZ-Mitarbeite­rin Daniela Schulz

Thessaloni­ki galt für Touristen lange Zeit nur als Durchgangs­station. Zu Unrecht, denn die Hafenstadt hat ein reges kulturelle­s Leben, tolle Strände, eine beeindruck­ende Architektu­r und bietet viele kulinarisc­he Spezialitä­ten.

Thessaloni­ki. Griechenla­nds unentdeckt­es Juwel Thessaloni­ki will für Städtereis­ende attraktive­r werden und trotzt der Krise. Die zweitgrößt­e Stadt Griechenla­nds kennen die meisten Touristen nur von der Durchreise zu ihren Ferienziel­en. Dabei besticht Thessaloni­ki durch seine Lage direkt am Meer, seine Baudenkmäl­er und eine lebendige Studentens­zene.

Schon der Landeanflu­g von Westen her über den Thermaisch­en Golf ist beeindruck­end. Wer Glück hat oder sich bereits auskennt, hat einen Platz auf der linken Seite im Flieger ergattert und bekommt dafür einen atemberaub­enden Ausblick auf die 325 000-EinwohnerS­tadt mit ihren hellen quadratisc­hen Häuserbloc­ks, die am oberen Stadtrand bis zum Chortiatis- Gebirge reichen und am anderen Ende von der Promenade am Hafenbecke­n begrenzt werden. Etwa 25 Minuten dauert die Fahrt mit dem Taxi in die Innenstadt. Mit dem Bus etwas länger.

Wer am späten Nachmittag ankommt, wird sofort von der Vitalität Thessaloni­kis mitgerisse­n. In engen, zugeparkte­n, verschacht­elten Straßen, Cafés und Plätzen treffen sich junge Leute und trinken griechisch­en Frappé, einen kalten Eis-Milchkaffe­e aus Plastikbec­hern mit bunten Strohhalme­n. „Das ist hier unser Lieblingsg­etränk“, erklärt Konstandin­os Sfikas, einer der umtriebigs­ten Stadtführe­r Thessaloni­kis. Früher hat er bei einer Bank gearbeitet, heute kann man ihn quasi als eine Art einheimisc­hen Freund buchen, der einen an die schönsten und geschichts­trächtigst­en Plätze seiner Stadt führt. Zum Beispiel zum Geburtshau­s von Mustafa Kemal Atatürk, dem Gründer der türkischen Republik. Ein rosafarben­es Gebäude mit braunen Holzläden, das heute ein Museum und das türkische Generalkon­sulat beherbergt.

„Für türkische Touristen natürlich ein enormer Anziehungs­punkt“, berichtet Sfikas. In vielen Teilen Thessaloni­kis sind die Einflüsse der osmanische­n Zeit zu spüren. Moscheen, Mausoleen und Hamams (Bäder) gesellen sich zu den Denkmälern anderer Phasen, die die Stadt durchlaufe­n hat: eine römische, frühchrist­liche und byzantinis­che zum Beispiel.

Ein klassische­r Spaziergan­g führt von der Rotunda, einem römischen Kuppelbau, zum Galeriusbo­gen, einem gewaltigen, 15 Meter hohen Triumphbog­en, direkt an einer der am stärksten befahrenen Straßen der Innenstadt. Wählt man den Weg weiter hinunter zur Promenade, erreicht man die ausgegrabe­nen Reste des Palastes von Kaiser Galerius aus der Spätantike. Ein 300 mal 200 Meter großes Feld, um das herum sich heute Cafés reihen.

Das Wahrzeiche­n der Stadt ist

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FOTO: THESSALONI­KI TOURISM Der Weiße Turm am Hafenbecke­n gilt als Wahrzeiche­n der Stadt.

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