Griechenlands unentdecktes Juwel
Thessaloniki bietet seinen Besuchern sehenswerte Baudenkmäler und eine lebendige Kulturszene
Thessaloniki galt für Touristen lange Zeit nur als Durchgangsstation. Zu Unrecht, denn die Hafenstadt hat ein reges kulturelles Leben, tolle Strände, eine beeindruckende Architektur und bietet viele kulinarische Spezialitäten.
Thessaloniki. Griechenlands unentdecktes Juwel Thessaloniki will für Städtereisende attraktiver werden und trotzt der Krise. Die zweitgrößte Stadt Griechenlands kennen die meisten Touristen nur von der Durchreise zu ihren Ferienzielen. Dabei besticht Thessaloniki durch seine Lage direkt am Meer, seine Baudenkmäler und eine lebendige Studentenszene.
Schon der Landeanflug von Westen her über den Thermaischen Golf ist beeindruckend. Wer Glück hat oder sich bereits auskennt, hat einen Platz auf der linken Seite im Flieger ergattert und bekommt dafür einen atemberaubenden Ausblick auf die 325 000-EinwohnerStadt mit ihren hellen quadratischen Häuserblocks, die am oberen Stadtrand bis zum Chortiatis- Gebirge reichen und am anderen Ende von der Promenade am Hafenbecken begrenzt werden. Etwa 25 Minuten dauert die Fahrt mit dem Taxi in die Innenstadt. Mit dem Bus etwas länger.
Wer am späten Nachmittag ankommt, wird sofort von der Vitalität Thessalonikis mitgerissen. In engen, zugeparkten, verschachtelten Straßen, Cafés und Plätzen treffen sich junge Leute und trinken griechischen Frappé, einen kalten Eis-Milchkaffee aus Plastikbechern mit bunten Strohhalmen. „Das ist hier unser Lieblingsgetränk“, erklärt Konstandinos Sfikas, einer der umtriebigsten Stadtführer Thessalonikis. Früher hat er bei einer Bank gearbeitet, heute kann man ihn quasi als eine Art einheimischen Freund buchen, der einen an die schönsten und geschichtsträchtigsten Plätze seiner Stadt führt. Zum Beispiel zum Geburtshaus von Mustafa Kemal Atatürk, dem Gründer der türkischen Republik. Ein rosafarbenes Gebäude mit braunen Holzläden, das heute ein Museum und das türkische Generalkonsulat beherbergt.
„Für türkische Touristen natürlich ein enormer Anziehungspunkt“, berichtet Sfikas. In vielen Teilen Thessalonikis sind die Einflüsse der osmanischen Zeit zu spüren. Moscheen, Mausoleen und Hamams (Bäder) gesellen sich zu den Denkmälern anderer Phasen, die die Stadt durchlaufen hat: eine römische, frühchristliche und byzantinische zum Beispiel.
Ein klassischer Spaziergang führt von der Rotunda, einem römischen Kuppelbau, zum Galeriusbogen, einem gewaltigen, 15 Meter hohen Triumphbogen, direkt an einer der am stärksten befahrenen Straßen der Innenstadt. Wählt man den Weg weiter hinunter zur Promenade, erreicht man die ausgegrabenen Reste des Palastes von Kaiser Galerius aus der Spätantike. Ein 300 mal 200 Meter großes Feld, um das herum sich heute Cafés reihen.
Das Wahrzeichen der Stadt ist