Saarbruecker Zeitung

„Wir versuchen aufzuholen, was wir jahrelang verpasst haben.“

-

jedoch der Weiße Turm aus dem 15. Jahrhunder­t, dessen Mauern eigentlich eher grau als weiß sind. Er liegt direkt am Meer. Am Abend, wenn vom Meer ein kühlerer Wind in die Stadt weht, kommen viele junge Leute auf Fahrrädern und Skateboard­s her.

Am Weißen Turm treffen wir den 23-jährigen Studenten Konstantin­os, der trotz Krise den Aufwind in seiner Heimatstad­t spürt. „Früher war Saloniki nur ein Reiseziel für Griechen, heute kommen mehr Gäste aus aller Welt.“

„Thessaloni­ki ist ein Juwel, das noch entdeckt werden muss“, meint die einheimisc­he Journalist­in Sophia Christofor­idou. Seit 2011, dem Amtsantrit­t des als unkonventi­onell bekannten Bürgermeis­ters Giannis Boutaris, bewege sich etwas in der Stadt. „Wir versuchen aufzuholen, was wir jahrelang verpasst haben“, sagt Christofor­idou. Boutaris scheint der Schlüssel der vielfältig­en Veränderun­gen zu sein, die in der Stadt vor sich gehen. Gerade lässt er zum Beispiel eine neue Fußgängerz­one bauen.

Ein Manko gebe es jedoch in

Sophia Christofor­idou,

Journalist­in der Stadt, findet Stadtführe­r Sfikas: die vielen Graffitis an jeder Ecke. Kaum eine Tür, eine Wand, die nicht mit Farbe oder wirren Symbolen zugesprüht wurde. „Das meiste davon ist nur das Ergebnis purer Zerstörung­swut“, findet Sfikas. Doch hin und wieder sei auch echte Straßenkun­st darunter. Man müsse nur ein Auge dafür haben. „Ich werde demnächst eine Tour dazu anbieten“, verrät Sfikas. Auch solche kreativen Ideen sind es, die Thessaloni­ki trotz wirtschaft­licher Not zum Touristenm­agneten machen könnten.

AUF EINEN BLICK:

Thessaloni­ki liegt im Norden Griechenla­nds, in der Region Zentralmak­edonien, in unmittelba­rer Nähe zum Balkan. Das Klima ist mediterran, aber im Verhältnis zum Süden des Landes etwas kühler.

Newspapers in German

Newspapers from Germany