Frankreich greift IS in Syrien an
Luftwaffe bombardiert erstmals Lager der Extremistenorganisation
Paris. Erstmals seit Beginn des Syrienkrieges hat Frankreich Luftangriffe in Syrien auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geflogen. Dabei sei ein Ausbildungslager des IS im Osten des Landes zerstört worden, teilte Staatspräsident François Hollande gestern bei einer UNVeranstaltung in New York mit. Sechs französische Flugzeuge, darunter fünf Rafale-Jets, hätten das Lager bei Dair as-Saur komplett zerstört, sagte Hollande.
Am Morgen hatte der Élyséepalast den Beginn der Luftangriffe bekannt gegeben und erklärt: „Wir werden jedes Mal zuschlagen, wenn unsere nationale Sicherheit auf dem Spiel steht.“Gleichzeitig mahnte das Präsidialamt „eine umfassende Lösung“der Krise an.
Noch vor einem Jahr hatte Hollande Luftangriffe auf den IS in Syrien ausgeschlossen, um damit dem Machthaber Baschar al-Assad nicht in die Hände zu spielen. Doch bei seiner Presse- konferenz vor drei Wochen vollzog der Staatschef eine strategische Kehrtwende und kündigte zunächst Aufklärungsflüge über Syrien an.
Die Gefahr durch den IS ist es wohl auch, die Hollande inzwischen dazu bringt, über Assad als Gesprächspartner nachzudenken. „Frankreich spricht mit allen und schließt niemanden aus“, sagte der Präsident, der vor zwei Jahren noch zu Angriffen auf Assads Truppen bereit war. dpa/clo