Ensemble Raro bei Saarbrücker Kammerkonzert
Das renommierte Ensemble Raro kam am Freitag zu den Saarbrücker Kammerkonzerten. In der Musikhochschule sprengte das Finale mit Brahms fast den Raum.
Saarbrücken. Als Robert Schumann für seine publizistische Arbeit zwei Charaktere erfand, die seine Doppelnatur personifizierten, nämlich den stürmischen Florestan und den elegischen Eusebius, da setzte er einen fiktiven Meister Raro als Vermittler ein. Nimmt also eine Musikergruppe den Namen Raro an, verspricht dies wohl differenziertere Interpretationen als üblich.
Nachprüfen ließ sich das im Konzert des Ensemble Raro bei den Saarbrücker Kammerkonzerten. Aus ihrer sonst größeren Besetzung hatten die Musiker hierfür mit der Pianistin Diana Ketler, dem Geiger Alexander Sitkovetsky, dem Bratschisten Razvan Popovici und dem Cellisten Julian Arp ein Klavierquartett zusammengestellt. Beeindruckend, wie das Ensemble in der Hochschule für Musik Saar (HfM) für jedes Werk eine andere Spielweise und Klangfarbe wählte. Beethovens jugendliches op. 16 in Es-Dur erklang im Haydnschen Stil; schlank der erste Satz, seidenweich der zweite, aufmerksam den geistvollen Einfällen folgend das Finale.
Völlig anders dann der Tonfall bei Dvoráks Klavierquartett DDur op. 23: schwärmerisch bis stürmisch, wobei sich der Geiger