Die Alleskönnerin
Die Schauspielerin Anna Maria Mühe beeindruckt durch ihre beachtliche Bandbreite an Rollen
In diesem Jahr wurde Anna Maria Mühe der Emder Schauspielpreis verliehen. Auch in den Jahren zuvor wurde das Spiel der Berlinerin vielfach prämiert. Heute ist die Aktrice in „Engel unterWasser“im ZDF zu sehen.
Saarbrücken. In „Engel unter Wasser“spielt Anna Maria Mühe eine junge Mutter, die auf einer Nordseeinsel ankommt, um ihre Tochter zu besuchen. Auch im echten Leben ist die 1985 in Berlin geborene Schauspielerin seit knapp drei Jahren Mutter einer Tochter. Vater des Kindes ist der Regisseur TimonModersohn. Ihr Kind wächst wie Mühe selbst in einer SchauspielerFamilie auf. Als Tochter von Jenny Gröllmann und Ulrich Mühe konnte sie schon früh Erfahrungen auf den Bühnen sammeln. Auch ihre Stiefmutter Susanne Lothar war eine bekannte Schauspielerin.
Zum Filmdebüt verhalf Mühe die Regisseurin Maria von Heland. 2001 entdeckte sie die junge Aktrice in einem Café in Berlin- Charlottenburg und lud Mühe spontan zu einem Casting ein. Dabei ergatterte Anna Maria eine Hauptrolle im Film „Große Mädchen weinen nicht“, der sich mit den Problemen des Erwachsenwerdens auseinandersetzt.
Ihr bis heute bestehendes Engagement in deutschen TV-Pro- Die junge Mutter Julia (Anna Maria Mühe) kehrt in ihren Heimatort zurück. Dort muss sie sich mit ihrer bewegten Vergangenheit auseinandersetzen.
duktionen leitete Mühe 2003 in die Wege. So kam sie mittlerweile zum Beispiel zu Auftritten in „Tatort“, „Polizeiruf 110“, „SOKO Wismar“oder „Pater Braun“.
Renommee erspielte sich die Hobbymusikerin vor allem durch ihre sensiblen Auftritte. 2008 prägte sie das beim MaxOphüls-Preis ausgezeichnete Drama „Novemberkind“. Eindringlich war auch ihr Auftritt im Film „Geliebter Johann Geliebte Anna“, in dem sie neben Tobias Moretti die Hauptrolle
übernahm. Auch in bekannten Produktionen wie „In der Welt habt ihr Angst“, „Deckname Luna“, „Was nützt die Liebe in Gedanken“oder „1½ Ritter“konnte sie überzeugen. 2009 verhalf ihr Julie Delpy im Historienfilm „Die Gräfin“zu einem vielbeachteten internationalen Auftritt.
An Auszeichnungen ihrer Kunst mangelt es Mühe nicht. So wurde sie 2012 unter die „Shooting Stars“des europäischen Films gewählt und auch für den Deutschen Filmpreis
war sie nominiert. In diesem Jahr war die 30-Jährige unter anderem in der Literaturverfilmung „Schuld“und in „Seitenwechsel“zu sehen. In einem Film über die NSU-Morde, der 2016 ausgestrahlt wird, wird Mühe die rechte Terroristin Beate Zschäpe verkörpern. Die Mimin tritt seit dem Tod ihres Vaters Ulrich Mühe auch als Schirmherrin des Musikfestivals Grimmaer Liedflut in Erscheinung.