Bezirksrat will Fahrradgaragen auf öffentlichem Grund
Initiative der SPD-Fraktion: Saarbrücker Verwaltung soll den Mangel an Stellplätzen beseitigen
Das Fahrrad soll in Saarbrücken bald eine viel größere Rolle spielen. Doch viele Stadtbewohner haben nicht einmal einen Platz, wo sie ein Rad abstellen könnten. Da hatten andere Städte wie Hamburg längst gute Ideen.
Saarbrücken. Der Bezirksrat Mitte hat die Stadtverwaltung beauftragt, sich mit Fahrradhäuschen auf öffentlichen Flächen zu be- fassen. Vor allem soll geprüft werden, wo solche Fahrradgaragen Platz finden könnten und zu welchen Bedingungen ein Förderprogramm aufgelegt werden könnte. Die Initiative stammt von der SPD. Deren Expertin Christine Jung stellte beispielhaft ein Projekt aus Hamburg vor. Dort bezuschusst die Stadt solche geschlossenen Unterstände für je etwa zwölf Räder mit bis zu 50 Prozent der Kosten.
Eine Garage kostet ab 6000 Euro und wird von geringfügig Be- schäftigen in Projekten hergestellt; Eigentümer zahlen Anteile von etwa 250 Euro.
Anlass für den Vorstoß ist der in Saarbrücken auch im Vergleich zu anderen Großstädten deutlich unterentwickelte Fahrradverkehr. Derzeit werden vier Prozent des innerstädtischen Verkehrs mit dem Rad erledigt (56 Prozent mit dem Auto, 23 Prozent zu Fuß, der Rest mit dem öffentlichen Personennahverkehr). Im Verkehrsentwicklungsplan 2030 für die Landeshauptstadt wird dem Radverkehr ein Anteil am Gesamtverkehr von zehn bis zwölf Prozent zugedacht (Auto 41 bis 46 Prozent).
Nach Überzeugung der SPD kann diese Verlagerung aber nur gelingen, wenn die Bedingungen für Radfahrer verbessert werden. Vor allem in der City und dicht besiedelten Außenbereichen mangele es an trockenen und sicheren Abstellplätzen, zumal in vielen Mietshäusern das Abstellen von Rädern in den Fluren untersagt sei.