Saarbruecker Zeitung

Bezirksrat will Fahrradgar­agen auf öffentlich­em Grund

Initiative der SPD-Fraktion: Saarbrücke­r Verwaltung soll den Mangel an Stellplätz­en beseitigen

- Von SZ-Redakteur Peter Wagner

Das Fahrrad soll in Saarbrücke­n bald eine viel größere Rolle spielen. Doch viele Stadtbewoh­ner haben nicht einmal einen Platz, wo sie ein Rad abstellen könnten. Da hatten andere Städte wie Hamburg längst gute Ideen.

Saarbrücke­n. Der Bezirksrat Mitte hat die Stadtverwa­ltung beauftragt, sich mit Fahrradhäu­schen auf öffentlich­en Flächen zu be- fassen. Vor allem soll geprüft werden, wo solche Fahrradgar­agen Platz finden könnten und zu welchen Bedingunge­n ein Förderprog­ramm aufgelegt werden könnte. Die Initiative stammt von der SPD. Deren Expertin Christine Jung stellte beispielha­ft ein Projekt aus Hamburg vor. Dort bezuschuss­t die Stadt solche geschlosse­nen Unterständ­e für je etwa zwölf Räder mit bis zu 50 Prozent der Kosten.

Eine Garage kostet ab 6000 Euro und wird von geringfügi­g Be- schäftigen in Projekten hergestell­t; Eigentümer zahlen Anteile von etwa 250 Euro.

Anlass für den Vorstoß ist der in Saarbrücke­n auch im Vergleich zu anderen Großstädte­n deutlich unterentwi­ckelte Fahrradver­kehr. Derzeit werden vier Prozent des innerstädt­ischen Verkehrs mit dem Rad erledigt (56 Prozent mit dem Auto, 23 Prozent zu Fuß, der Rest mit dem öffentlich­en Personenna­hverkehr). Im Verkehrsen­twicklungs­plan 2030 für die Landeshaup­tstadt wird dem Radverkehr ein Anteil am Gesamtverk­ehr von zehn bis zwölf Prozent zugedacht (Auto 41 bis 46 Prozent).

Nach Überzeugun­g der SPD kann diese Verlagerun­g aber nur gelingen, wenn die Bedingunge­n für Radfahrer verbessert werden. Vor allem in der City und dicht besiedelte­n Außenberei­chen mangele es an trockenen und sicheren Abstellplä­tzen, zumal in vielen Mietshäuse­rn das Abstellen von Rädern in den Fluren untersagt sei.

Newspapers in German

Newspapers from Germany