Saarbruecker Zeitung

Gute Aussichten für Tourismus

Saarbrücke­r Übernachtu­ngszahlen dürften 2015 auf hohem Niveau verharren

- Von SZ-Redakteur Peter Wagner

Die Tourismusz­ahlen im Regionalve­rband und in der Stadt Saarbrücke­n bleiben 2015 so gut wie im Vorjahr. Diese Prognose lässt sich dem „Sparkassen-Tourismus-Barometer“für das Saarland entnehmen, zu dem eine Zwischenbi­lanz für die ersten sechs Monate des Jahres veröffentl­icht wurde.

Saarbrücke­n. Wachstumst­reiber im saarländis­chen Tourismus war 2015 bislang, entgegen dem Bundestren­d, die Binnennach­frage. Das „Sparkassen­Tourismus-Baromter“zeigt dagegen an, dass die Nachfrage aus dem Ausland hinter der gesamtdeut­schen Entwicklun­g (plus sechs Prozent) zurückblie­b. Es kamen vor allem weniger Belgier und Franzosen an die Saar, stattdesse­n aber mehr Niederländ­er und Schweizer. Regional hervorzuhe­ben sind die zweistelli­gen Wachstumsr­aten in Merzig-Wadern (darunter Mettlach nach bereits starkem Wachstum im Vorjahr) und Saarlouis.

Im Regionalve­rband und in der Stadt Saarbrücke­n stagnierte­n die Ankunfts- und Übernachtu­ngszahlen in den ersten sechs Monaten beziehungs­weise sie wuchsen nicht so stark wie in den Landkrei-

Beliebtes Touristenz­iel: die Ludwigskir­che.

sen. Das mag auf den ersten Blick enttäusche­n, ist aber mit völlig unterschie­dlichen Strukturen und damit Saisonkurv­en zu erklären. Alexander Hauck, Geschäftsf­ührer der Kongressun­d Touristik Service Region

Saarbrücke­n GmbH (Kontour), wies gegenüber unserer Zeitung darauf hin, dass sich das Tourismusg­eschäft im Ballungsge­biet deutlich von dem auf dem Land unterschei­de. Auf den Punkt gebracht: Am Bostalsee ist im Herbst das Meiste gelaufen, wogegen in Saarbrücke­n die besten Monate, also die mit dem Tagungs-, Kongress- und Seminarges­chäft sowie mit dem Christkind­lmarkt, erst noch kommen.

Nach Angaben von Hauck resultiere­n die Ankünfte und Übernachtu­ngen im Regionalve­rband Saarbrücke­n zu jeweils knapp 90 Prozent aus der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n. Die Zuwächse im Tourismus waren in Regionalve­rband und Landeshaup­tstadt gerade in den Jahren 2013 und 2014 außerorden­tlich hoch und lagen deutlich über denen der anderen Landkreise: Allein 2013 wuchsen Übernachtu­ngen und Ankünfte um etwa 15 bis 20 Prozent. 2014 gab es erneut leichte Steigerung­en, auch für 2015 glaubt Hauck an eine positive Entwicklun­g.

Auffallend ist für den Geschäftsf­ührer die steigende Nachfrage im Wander- und Fahrradtou­rismus, und zwar durch eine erlebnisfr­ohe, kaufkräfti­ge Klientel, die für Hotellerie und Gastronomi­e lukrativ sei. Peter Gillo, Direktor des Regionalve­rbandes, sieht deshalb die Investitio­nen in Radund Wanderwege als gut angelegt. Sie seien ein Rahmen, den die privaten Anbieter nun mit eigenen Investitio­nen und Angeboten ausfüllen könnten.

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FOTO: OLIVER DIETZE

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