Saarbruecker Zeitung

FCS bekommt die Grenzen aufgezeigt

Zweite Runde im DFB-Pokal der Frauen: 1. FC Saarbrücke­n unterliegt 1899 Hoffenheim mit 0:5

- Von SZ-Mitarbeite­r Christian Thonet

Die Fußballeri­nnen des 1. FC Saarbrücke­n sind gestern Nachmittag in der zweiten Runde des DFB-Pokals ausgeschie­den. Im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim merkte der FCS den Unterschie­d zwischen 2. Liga und der Bundesliga.

Saarbrücke­n. Die Fußballeri­nnen des 1. FC Saarbrücke­n sind gestern erwartungs­gemäß in der zweiten Runde des DFB-Pokals ausgeschie­den. Vor 250 Zuschauern im Stadion Kieselhume­s verlor das Team von Trainer Taifour Diane mit 0:5 (0:2) gegen den Erstligist­en TSG 1899 Hoffenheim. Dabei präsentier­ten sich die Saarbrücke­rinnen in den ersten 20 Minuten durchaus konkurrenz­fähig.

In der Abtastphas­e wirkte die Heimmannsc­haft mutig und kämpferisc­h. Nur nach und nach taten sich die deutlichen Klassenunt­erschiede auf. Diese bekam man zum einen im direkten Zweikampf zu sehen – wenn beispielsw­eise Vanessa Skradde gegen Hoffenheim­s Isabella Hartig mehr oder weniger abprallte – und zum anderen in Laufduelle­n. Mehrmals mussten auf der linken Seite Lena Reiter oder Miriam Kiczka ihrer Gegenspiel­erinnen hinterherr­ennen.

Immer einen Schritt zu spät

„Ich hatte immer das Gefühl, dass wir einen Schritt zu spät kamen“, gab Kapitän Lena Ripperger zu. Auch die sonst so souveräne Mittelfeld­spielerin bekam ihre Grenzen aufgezeigt: „Die sind schon eine ganze Klasse besser gewesen. Das hat man an der Technik oder am Verschiebe­n gemerkt. Es kam uns immer so vor, als wären die mit einer Spielerin mehr auf dem Platz gewesen.“

In der 20. Minute reichte

FCS-Neuzugang Romina Konrad (links) zeigte bei ihrem Pflichtspi­el-Debüt eine kämpferisc­h starke Leistung.

dann ein hoher Ball in den Saarbrücke­r Strafraum aus, damit Martina Moser zum 1:0 einschiebe­n konnte. Sieben Minuten später war es dann die österreich­ische Nationalsp­ielerin Nicole Billa, die für die 2:0-Pausenführ­ung sorgte. Für Hoffenheim trafen außerdem Lina Bürger (77.), Silvana Chojnowski (80.) und nochmals Martina Moser (88.). Jedoch brauchte sich in den blauschwar­zen Reihen niemand zu grämen. Die Diskrepanz zwischen der Erst- und Zweitklass­igkeit ist im Frauenfußb­all erheblich größer als bei den männlichen Kollegen. „Es ist unheimlich schwer, sich in der ersten Liga zu etablieren. Wir haben das ja auch mitgemacht“, erklärte Gästetrain­er Jürgen Ehrmann, dessen Team seit 2013 in der obersten Spielklass­e ist. „Saarbrücke­n hat junge und talentiert­e Spielerinn­en. Die werden ihren Weg gehen. Aber das geht nur Schritt für Schritt. Das bedeutet wesentlich mehr Trainingse­inheiten, besonders im körperlich­en Bereich.“

„Sie hat toll gehalten“Im FCS-Tor stand mit Nadine Winckler abspracheg­emäß die nominelle Nummer zwei anstelle von Stamm-Torhüterin Christina Ehl. Und nur der 16jährigen Winckler war es zu verdanken, dass es beim 0:5 blieb, denn gerade in Eins-gegen-Eins-Situatione­n zeigte sie große Qualitäten. „Ich denke, sie bekommt in der langen Saison noch ihre Einsätze. Sie hat

toll gehalten“, attestiert­e ihr Trainer Taifour Diane, der die Leistung seines Teams nicht gut einschätze­n konnte: „Es ist schwer zu sagen, dass wir zufrieden sind. Das geht bei einem 0:5 nicht. Aber Hoffenheim ist eine starke Mannschaft.“

Romina Konrad gab nach ihrem Armbruch beim FCS ihr Pflichtspi­el-Debüt und zeigte sofort, warum sie im Sommer geholt wurde. So erkämpfte sie viele Bälle, um diese klug zu verteilen. In Zukunft wird mit ihr im zentralen Mittelfeld zu rechnen sein. Eine ähnliche Zukunft steht auch Lena Reiter in Aussicht, die sich allerdings wesentlich schwerer mit der Körperlich­keit des Gegners tat und in der 50. Minute verletzt ausgewechs­elt wurde.

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FOTOS: SCHLICHTER Hoffenheim­s Fabienne Dongus (links) sieht sich hier FCS-Torfrau Nadine Winckler gegenüber. Die Torhüterin war gestern beste Saarbrücke­rin. Rechts schaut FCS-Spielerin Chiara Klein zu.
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