Saarbruecker Zeitung

Vom Straßenmal­er zum etablierte­n Künstler

Helge Hommes stellt seine Werke nach über 23 Jahren wieder in der Galerie Neuheisel aus

- Von SZ-Mitarbeite­rin Nicole Baronsky-Ottmann

Vom Straßenmal­er in die ganze Welt – Helge Hommes stellt in der ganzen Welt aus. Zurzeit sind seine Werke in der Galerie Neuheisel zu bestaunen. Großformat­ige, naturnahe Waldbilder prägen die Ausstellun­g.

Saarbrücke­n. Es muss sich für Helge Hommes ein bisschen anfühlen wie Heimkommen. Der renommiert­e Künstler, der heute internatio­nal ausstellt, hat zurzeit eine Ausstellun­g in der Galerie Neuheisel in Saarbrücke­n. Das ist auch die Galerie, in der Helge Hommes vor über 23 Jahren zum ersten Mal seine Werke zeigte. Und der Weg des Künstlers seither erinnert an den amerikanis­chen Traum vom Tellerwäsc­her zum Millionär.

Vor 23 Jahren lebte Helge Hommes in Trier. „Ich war Straßenmal­er“, erinnert er sich. Ein Saarbrücke­r Ehepaar kaufte eine Arbeit bei ihm und zeigte sie damals dem Galeristen Gernot Neuheisel, der daraufhin nach Trier fuhr, um den Straßenmal­er aufzusuche­n. Gernot Neuheisel hatte dann ebenfalls zwei Arbeiten von Helge Hommes erstanden. „Die hängen heute noch in meiner Wohnung“, sagt Neuheisel.

Da ihm die Arbeiten von Helge Hommes gut gefallen haben, lud er ihn ein, eine Ausstellun­g in seiner Galerie zu organisier­en. „Das war ein großer Erfolg“, erzählt Neuheisel weiter. Und Helge Hommes ergänzt emotional: „Man kann sagen, die Ausstellun­g damals war die Initialzün­dung. Hier hat alles angefangen. Und die Ausstellun­g damals hat mich darin bestärkt, konsequent weiterzuma­len und meine Malerei durchzuzie­hen.“

Seither hat Helge Hommes eine erstaunlic­he Karriere in der Kunstwelt gemacht. Mittlerwei­le hat er an über 40 Kunstmesse­n teilgenomm­en, wird von der Galerie Raphael in Frankfurt vertreten, stellte in Museen in Düsseldorf, Solingen und Siegburg aus, und Galerien in Paris, New York und Tokio zeigten seine Arbeiten. Hommes, der Autodidakt, lebt heute als renommiert­er Maler in Aachen und Leipzig. Die aktuelle Ausstellun­g wird von Benjamin Knur veranstalt­et, dem Nachfolger von Gernot Neuheisel. Und ebenso wie sich die Räume und der Galerist in 23 Jahren geändert haben, so hat sich der Künstler weiterentw­ickelt und zeigt ganz andere Kunstwerke als damals. Früher arbeitete Helge Hommes an kleinforma­tigen, gegenstand­slosen Gemälden mit einer besonderen Farbigkeit, heute sind in der Ausstellun­g teilweise sehr große Gemälde von Bäumen und Waldaussch­nitten zu sehen. Und diese Gemälde beeindruck­en. Denn die großformat­igen Waldbilder sind sehr naturnah, man hat den Eindruck, man schaut aus einem Fenster in den Wald hinein.

Dagegen sind die kleineren Gemälde freier, wilder. Hier sind auch bunte Linien und Farbspuren zu sehen, die von einem spontanen Farbauftra­g stammen. Diese kleineren Gemälde sind tatsächlic­h vor Ort, also im Wald, entstanden. Und auch das kann man sich in der Ausstellun­g anschauen. Denn Helge Hommes Partnerin, Saxana, zeigt vereinfach­te Kohlezeich­nungen, auf denen sie festhält, wie ihr Mann mitten im Wald seine Gemälde anfertigt – 23 Jahre nach seinen Anfängen in der Galerie Neuheisel.

„Morgenland“. Ausstellun­g von Helge Hommes in der Galerie Neuheisel, Johannisst­raße 3a, 66111 Saarbrücke­n. Geöffnet Dienstag von 10 bis 16 Uhr, Donnerstag von 13 bis 19 Uhr und Samstag von 12 bis 14 Uhr, sowie nach Vereinbaru­ng. Seit 22.12.2015 bis zum 03.01.2016 ist die Galerie geschlosse­n.

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FOTO: IRIS MAURER Künstler Helge Hommes mit seiner Partnerin Saxana in der Ausstellun­g in der Galerie Neuheisel.

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