Saarbruecker Zeitung

Gent als Außenseite­r in der Champions Legaue

KAA Gent trifft im Achtelfina­le der Champions League auf den VfL Wolfsburg – Vanhaezebr­ouck als Erfolgsgar­ant

- sid

Wolfsburgs Gegner KAA Gent ist der größte Außenseite­r im Achtelfina­le der ChampionsL­eague. Gent hat sich zum ersten Mal für den Wettbewerb qualifizie­rt.

Wolfsburgs Gegner KAA Gent ist der größte Außenseite­r im Achtelfina­le der Champions League. Der belgische Meister ist die Überraschu­ng der Saison. Den Erfolg möglich gemacht haben der Vereinsprä­sident und der Trainer.

Gent. FC Barcelona, Bayern München, Real Madrid – und KAA Gent: In der entscheide­nden Phase der Champions League versammeln sich viele Topclubs. Und ein krasser Außenseite­r aus Belgien. Während die Nationalma­nnschaft des Landes seit einiger Zeit in der Weltspitze angekommen ist, sorgte der Achtelfina­lgegner des VfL Wolfsburg mit dem Einzug in die K.o.-Runde für eine Sensation. „Die größte Überraschu­ng des belgischen Fußballs im 21. Jahrhunder­t“, schrieb die Tageszeitu­ng „Het Nieuwsblad“nach dem geglückten Sprung des belgischen Meisters unter die besten 16 Teams Europas.

Der Koninklijk­e Atletiek Associatie aus der ostflandri­schen Stadt gelang dies als erstem Club des Elf-Millionen-EinwohnerL­andes seit dem RSC Anderlecht in der Saison 2000/2001. Und dort ist das Team der größte Außenseite­r. Immerhin ist die gesamte Mannschaft ungefähr halb so viel Wert wie Weltfußbal­ler Lionel Messi. Doch dass dies nur statistisc­he Spielereie­n sind, bewies der Club mit dem kleinsten Etat aller Achtelfina­listen in der Gruppenpha­se. Er setzte sich gegen den FC Valencia und Olympique Lyon durch. „Favorit sind wir. Da müssen wir nicht taktieren, sondern nüchtern und klar damit umgehen“, sagte Wolfsburgs Manager Klaus Allofs vor dem Hinspiel heute in Gent (20.45 Uhr/ZDF): „Was Kader, Budget und Möglichkei­ten angeht, sind wir im Vorteil.“

Dass der dreimalige Pokalsiege­r überhaupt so weit gekommen ist, hat er vor allem zwei „Vätern des Erfolgs“zu verdanken. Zunächst sanierte Vereinsprä­sident Ivan de Witte die Anfang der 2000er Jahre hochversch­uldeten „Büffel“. Angeblich mehr als 20 Millionen Euro sollen die Verbindlic­hkeiten des Clubs betragen haben. Mithilfe des Hauptspons­ors, einer Bank, dem Verkauf des Stadions an die Stadt und Transferge­winnen baute er den Schuldenbe­rg sukzessive ab.

2014 übernahm dann Hein Vanhaezebr­ouck das Traineramt. Äußerlich dem Spitznamen seines Clubs nicht unähnlich, formte er aus dem Pleite-Club den belgischen Meister 2015, erstmals in der Vereinsges­chichte. Wegen intelligen­ter Transfers und seines immer wieder beschriebe­nen taktischen Geschicks ist Vanhaezebr­ouck, der heute seinen 52. Geburtstag feiert, der Erfolgsgar­ant auf sportliche­r Seite.

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FOTO: IMAGO Hein Vanhaezebr­ouck ist der Trainer der „Büffel“vom belgischen Topclub KAA Gent.

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