Saarbruecker Zeitung

Kritik an Moskau nach Angriffen auf Kliniken in Syrien

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Damaskus. Nach Luftangrif­fen auf Krankenhäu­ser und Schulen im Norden Syriens wächst internatio­nal die Kritik an Russland und dem syrischen Regime. Angriffe auf mindestens fünf Krankenhäu­ser und zwei Schulen in den nördlichen Provinzen Aleppo und Idlib hatten die Spannungen am Montag verschärft. Dabei kamen nach UN-Angaben fast 50 Menschen ums Leben. Außenminis­ter Frank-Walter Steinmeier (SPD) rief Russland und die Türkei zur Einhaltung der Münchner Friedensve­reinbarung auf. Die jüngsten Angriffe auf Krankenhäu­ser und Schulen bezeichnet­e er als neuen „traurigen Tiefpunkt“des Konflikts.

Das türkische Außenminis­terium erklärte, die Angriffe auf zivile Ziele seien „nach internatio­nalem Recht ein klares Kriegsverb­rechen“. Frankreich­s Außenminis­ter Jean-Marc Ayrault verurteilt­e die Bombardier­ung scharf. „Die Angriffe des Regimes oder seiner Unterstütz­er auf Gesundheit­seinrichtu­ngen in Syrien sind inakzeptab­el und müssen sofort aufhören“, sagte er. Russland wies hingegen sämtliche Anschuldig­ungen zurück, für den Angriff auf die MSF-Klinik verantwort­lich zu sein. Solche Vorwürfe seien nicht hinnehmbar, sagte ein Kreml-Sprecher. Er verwies auf die Erklärung des syrischen Botschafte­rs in Russland, Riad Haddad, der das US-Militär für den Angriff auf das Krankenhau­s verantwort­lich gemacht hatte.

Der Sprecher des UN-Hochkommis­sariat für Menschenre­chte, Rupert Colville, erklärte, es gebe klare Hinweise darauf, dass die Kliniken nicht versehentl­ich angegriffe­n worden seien. Allein das Ausmaß der Angriffe zeige, dass es sich um eine Kriegstakt­ik handeln könne. dpa

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