Mieten in größeren Saar-Städten steigen
Immobilienverband sieht Engpässe bei Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen
Saarbrücken. Die Mieten in größeren Städten wie Saarbrücken, Saarlouis, St. Ingbert, Homburg und Neunkirchern werden in den kommenden Monaten weiter steigen. Davon geht der Vorsitzende des Immobilienverbandes West, Burkhard Blandfort aus. Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen seien jetzt schon so gut wie nicht mehr zu bekommen, da derzeit besonders Wohnraum für Flüchtlinge, Singles und – angesichts des bevorstehenden Sommersemesters – Studenten gebraucht werde. „In den nächsten sechs bis acht Wochen wird es deshalb besonders eng, noch enger als schon seit zwei bis drei Jahren“, so Blandfort. Auch die Saarbrücker Immobiliengruppe, die sozial geförderten Wohnungsbau betreut, hat nach Angaben von Blandfort derzeit so gut wie keine Wohnungen mehr zu vergeben.
Ein weiteres Problem sei, dass ein Vermieter, um kostendeckend zu wirtschaften, eigentlich zehn Euro Miete pro Quadratmeter verlangen müsse. Flüchtlinge seien aber in der Regel nur in der Lage, rund 6,50 Euro pro Quadratmeter aufzubringen. Neuer Wohnraum werde derzeit fast nur in Gegenden mit vermögenden Kunden realisiert, die sich vorrangig für Eigentumswohnungen interessieren.
Um die Probleme zu lösen, müsste das Saarland laut Blandfort jährlich „das Doppelte an Neubauten realisieren wie derzeit“. Gebraucht würden im Schnitt 120 Neubauprojekte. Das Land habe jedoch keine Chance, dies auf die Beine zu stellen, da alleine wegen der Gesetze von der Idee bis zur Realisierung des Bauprojektes zwei bis zweieinhalb Jahre vergehen. Stattdessen sei die Zahl der genehmigten Neubauten an der Saar seit 2013 jährlich um 20 Prozent gesunken, so Blandfort. Der Immobilienverband West im Immobilienverband Deutschland (IVD) betreut das Saarland, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Er vertritt 1600 Mitglieder. ts