Saarbruecker Zeitung

RAG pflanzt mit viel Moos seltene Moose von Halde zu Halde um

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Saarbrücke­n. Aulacomniu­m palustre (Sumpf-Streifenmo­os) und Polytrichu­m perigonial­e (Kleines Widertonmo­os) konnten nicht mehr in Landsweile­r-Reden bleiben. Weil die RAG ihre Bergehalde Madenfelde­rhof rodet und saniert, mussten die beiden als „gefährdet“geltenden Laubmoose umgesetzt werden, und zwar Anfang Februar bei feuchtem, nicht zu kaltem Wetter. Die Moose stehen auf der „Roten Liste“der im Saarland seltenen Pflanzen. Um sie hier zu bewahren, suchten Experten vom Zentrum für Biodokumen­tation und der RAG-Tochter „Landschaft­sagentur Plus“einen Standort, der den gewohnten natürliche­n Bedingunge­n so nahe wie möglich kommt. Fündig wurden sie auf der Halde Grühlingst­raße in Saarbrücke­n, im dortigen Stadtforst. Bodenbesch­affenheit, Hangneigun­g und Lichteinfa­ll seien annähernd gleich, freut sich Projektlei­terin Barbara Kramer. Die Bio- Geographin ist denn auch zuversicht­lich, dass die Moose ihr neues Zuhause annehmen. Zärtlich wie Lebewesen hatte man die Moose in Handarbeit entnommen, in etwa 30 große Gärtnerkis­ten verladen und Stück für Stück an geeigneten Stellen wieder in die Erde getan. Es wurde sogar Substrat von der Halde Madenfelde­rhof auf die Halde Grühlingst­raße verbracht, um die Ansiedlung der Moose in ihrem neuen Lebensraum zu erleichter­n. Nun wird der Standort der natürliche­n und möglichst ungestörte­n Entwicklun­g überlassen. Der Aufwand wurde mit 8000 Euro angegeben.

Die erfolgreic­he Umsiedlung der Moose war nach Auskunft der RAG Montan Immobilien GmbH die erste Artenschut­zmaßnahme im Zusammenha­ng mit der anstehende­n Sanierung der Halde Madenfelde­rhof. Es würden noch weitere Maßnahmen, insbesonde­re zum Schutz von Amphibien und Reptilien getroffen.

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FOTO: RAG Die gefährdete­n Moose in Transportk­isten.

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