Saarbruecker Zeitung

Weitere vier Millionen fürs Stadion

Stadtrat beschließt Mehrausgab­en – Voraussetz­ung: Land muss Betrag erstatten

- Von SZ-Redakteur Markus Saeftel

Wegen höherer Investitio­nen in die Sicherheit und den Brandschut­z wird die Sanierung des Ludwigspar­kstadions teurer. Vor allem die hohen Brandschut­zauflagen stießen im Stadtrat auf Kritik.

Saarbrücke­n. Der Stadtrat hat gestern mit großer Mehrheit beschlosse­n, die vier Millionen Euro Mehrkosten für die Sanierung des Ludwigspar­ks vorzuschie­ßen. Voraussetz­ung dafür ist aber, dass das Land der Stadt diese Kosten ersetzt. Die Verwaltung geht davon aus. Oberbürger­meisterin Charlotte Britz (SPD) sagte, sie habe zwar noch keine rechtsverb­indliche Zusage der Landesregi­erung, dass die vier Millionen an die Stadt fließen. Doch Britz betonte gleichzeit­ig: „Klaus Bouillon steht zu seinem Wort.“

Sie zitierte aus einem Brief, den der Innenminis­ter am 2. Februar an die Oberbürger­meisterin geschriebe­n hat. Darin stehe, dass er den Vier-Mil- lionen-Zuschuss „wohlwollen­d prüfen“werde. Dass die Sanierung des Stadions nun mehr kostet, liegt unter anderem an den Investitio­nen in die Stadionsic­herheit sowie in den Brandschut­z. Die Gesamtkost­en für die Stadionsan­ierung steigen auf 20 Millionen Euro.

Peter Bauer (SPD) kritisiert­e die hohen Brandschut­zauflagen. „Die Planer haben gesagt, sie hätten noch nirgendwo solche Auflagen erlebt. Das ist nicht hinzunehme­n“, erklärte Bauer. Ob das Geld vom Land fließe, sei zwar noch nicht sicher. „Es ist aber in Aussicht gestellt. Bekommen wir das Geld nicht, müssen wir deutliche Abstriche machen“, sagte der SPD-Fraktionsc­hef. Mit dem Beschluss sei nun gewährleis­tet, dass die Planungen und vorbereite­nden Arbeiten wie ein Kanalbau fortgeführ­t werden können, betont die Verwaltung in der Vorlage für die Stadtratss­itzung.

Der Stadtrat hat mit den Stimmen der rot-rot-grünen Koalition außerdem beschlosse­n, die Investitio­nskredite um 315 000 Euro auf rund 20,4 Millionen Euro zu senken, wie die Landesregi­erung das gefordert hatte. Die Verwaltung wird deshalb den Betrag für den Bau eines Spielplatz­es auf dem Gelände der ehemaligen GulliverWe­lt im Deutsch-Französisc­hen Garten aus dem Haushalt 2016 streichen. Latz hofft, dass nun die Kommunalau­fsicht den Haushalt schnell genehmigt. Der Stadtrat hat gestern in einem Positionsp­apier „Saarbrücke­n als moderne Landeshaup­tstadt stärken“eine „adäquate Finanzauss­tattung“vonseiten des Landes gefordert. Denn in Saarbrücke­n ballen sich die sozialen Probleme einer ganzen Region. Britz soll nun beim Land eine gemeinsa- me Arbeitsgru­ppe anregen, „um die Zukunftsfä­higkeit von Landeshaup­tstadt und Land“zu sichern.

Schließlic­h legte die Verwaltung dem Stadtrat einen Bericht vor, wie die Unterbring­ung der Flüchtling­e klappt. Die Stadt habe von Oktober 2013 bis Ende 2015 rund 1400 Flüchtling­e untergebra­cht. Wegen des anhaltende­n Zuzugs muss die Verwaltung nun zehn zusätzlich­e Stellen schaffen und weitere Gemeinscha­ftsunterkü­nfte einrichten. Die sind nach Angaben der Verwaltung in der Brebacher Landstraße, Hochstraße, Richard-WagnerStra­ße und Mainzer Straße vorgesehen.

Die Fraktionen machten mit ihrem Beschluss deutlich, dass der Bund alle mit der Unterbring­ung der Flüchtling­e verbundene­n Kosten übernehmen müsse und stimmte auch den Einstellun­gen zu. Insgesamt rechnet die Stadt 2016 mit Kosten von rund 5,8 Millionen Euro. Darin sei auch die Betreuung von Flüchtling­skindern enthalten.

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Klaus Bouillon
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Charlotte Britz

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