Hip-Hop trifft auf indischen Tanz
Ab dem 24. Februar gibt Cécile Sujatha Amiot „Urbhanize“-Kurse an der VHS
Auf Zumba folgt nun ein neues Fitnessprogramm aus Dänemark: „Urbhanize“– ein Mix aus Hip-Hop-Bewegungen und Elementen aus dem indischen Tanz. Der Stil wurde 2015 das erste Mal präsentiert.
Saarbrücken. Cécile Sujatha Amiot stammt aus Bangalore in Südindien und lebt seit 18 Jahren in Saarbrücken. Nun möchte sie ein Stückchen ihrer Heimat ins Saarland holen und die Region zum Tanzen bringen. Denn die gelernte Krankenschwester ist nach eigenen Angaben die erste „Urbhanize“Trainerin im Saarland sowie in Frankreich.
Das neue Fitness-Tanz-Programm basiert auf Hip-Hopund Streetdance-Bewegungen, die mit kreislaufanregenden Elementen aus dem indischen Tanz Bhangra angereichert werden. Der im März 2015 in Dänemark erstmals präsentierte Stil habe bereits in 18 Ländern Europas viele Fans gefunden, weiß Amiot.
Sie rechnet damit, dass sich der „Urbhanize“-Trend – ähnlich wie vor einigen Jahren das Fitness-Konzept „Zumba“, das sie ebenfalls unterrichtet – rasch verbreitet. Gerade in Norddeutschland und Metropolen wie Hamburg oder Berlin gebe es schon etliche Kurse. Im Saarland möchte die Wahl-Saarbrückerin die „Urbhanize“-Welle mit einem Kurs im nächsten Semester-Programm der Volkshochschule ( VHS) Saarbrücken, der am kommenden Mittwoch startet, ins Rollen bringen. Weitere Trainings sind in Fitness-Studios und Tanzschulen geplant.
„Meinen Mentoren folgen und ein bisschen durch die Welt reisen“, verrät sie ihr großes Ziel. Für Tina und Dennis Thompson, die das Projekt in Kopenhagen ins Leben gerufen haben, sei damit ein großer Traum in Erfüllung gegangen, sagt Amiot: „Sie wollten immer ein eigenes Programm kreieren.“Die Profis wären früher erfolgreich in der Hip-HopTanz-Szene unterwegs gewesen und hätten Meisterschaften gewonnen. Diese Erfahrungen würden sie nun in „Urbhanize“einbringen: „Hip-Hop kennt jeder“, überlegt Amiot. Deshalb würde das neue Programm auch viele ansprechen.
Obwohl es immer wieder Leute gebe, die ein bisschen Angst vor Hip-Hop hätten, sei „Urbhanize“für alle Altersgruppen geeignet. Zudem stelle sie sich auf die Kursteilnehmer ein. „Mein Ziel ist es, dass sie mit einem lachenden Gesicht rausgehen und sagen: ,Ich hatte Spaß.“
Eine Trainingseinheit dauere etwa 40 Minuten und setzte sich aus einem Auf- und Abwärmteil und mehreren, jeweils siebenminütigen Sessions zusammen, erklärt die Kursleiterin. In diesen werden jeweils vier Bewegungen, drei Hip-Hop-Schritte und ein Bhangra-Schritt unterrichtet. Diese tragen Namen wie „Criss Cross“, „Jiggy“und „Bounce“. So ergebe sich eine kleine Choreographie, ähnlich wie beim Aerobic-Tanz. Die fetzigen und funkigen Lieder werden den Trainern vorgegeben. Das Programm verhelfe zu einem gesunderen, sportlicheren Körper und sei eine Entspannung für den Geist – ohne dass dabei die gute Stimmung zu kurz komme, preisen die Erfinder die Vorteile an. Nachdem sie im November in Luxemburg die Grundausbildung abgelegt hat, möchte Amiot nun in Bukarest die zweite Stufe ihrer Trainerlizenz ablegen.
Die gebürtige Inderin, die in eine französische Familie adoptiert und in der Nähe der Saarbrücker Partnerstadt Nantes aufgewachsen ist, kam aus privaten Gründen ins Saarland. „Mit 18 Jahren habe ich mit dem Tanzen angefangen“, blickt sie zurück. Neben sechs Jahren Hip-Hop sammelte sie auch Erfahrungen im Jazz- und Afro-Tanz, trat mit verschiedenen Gruppen auf. An der VHS unterrichetet sie zudem Zumba und den indischen Volkstanz Masala Bhangra. Nun hofft die gelernte Krankenschwester, die in der Kinderbetreuung tätig ist, als „Urbhanize“-Trainerin beruflich Fuß zu fassen und ihren Traum, ein karitatives Projekt unter dem Motto „Tanzen und Helfen“, realisieren zu können. Die von uns befragten Tanzschulen in der Region haben von „Urbhanize“noch nichts gehört, haben jedoch zurzeit andere Trend-Tänze in Vorbereitung. Einige erinnerte das Programm auf den ersten Blick stark an Zumba.
Weitere Infos bei Cécile Sujatha Amiot, Tel. (0 15 22) 1 62 80 37.