Saarbruecker Zeitung

„Heit un sellemols“: Wie sich Dudweiler verändert hat

Dudweiler Geschichts­werkstatt zeigt eine Fotoausste­llung im Bürgerhaus

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Wer sich für das alte Dudweiler interessie­rt, ist im Bürgeramt gut aufgehoben. Hier können sich die Bürger 40 historisch­e Fotos anschauen und vergleiche­n, wie es dort heute aussieht. Bis 31. Oktober sind die Fotos zu sehen.

Dudweiler. Mitten durchs Feld zieht sich eine lange, einsame Straße – nur einzelne, abgeschied­ene Häuser am Wegesrand unterbrech­en die Sicht auf die freie Fläche. „Und jetzt schauen Sie sich zum Vergleich den neuen Alten Stadtweg mal an“, sagt Fotograf Reiner Jakobs und zeigt auf das von ihm kürzlich gemachte Bild über der historisch­en Aufnahme aus dem Jahr 1900. „Es hat sich so vieles verändert, dass man kaum noch eine Ähnlichkei­t zum Ursprungbi­ld finden kann“, sagt der Hobbyhisto­riker.

Der Alte Stadtweg ist hier keine Ausnahme. Auch der Alte Markt, das Gasthaus Brenner, die Hermann-Löns-Straße und die Alte Festhalle gegenüber der Polizei durchlebte­n in den vergangene­n 100 Jahren massive Veränderun­gen und animierten die Mitglieder der Geschichts­werkstatt zu einer liebevoll konzipiert­en Fotoausste­llung mit dem Titel „Heit un sellemols“. Bis 31. Oktober können Besucher im Bürgeramt 40 Fotografie­n betrachten.

„Die Ausstellun­g unterteilt sich in zwei Hälften“, berichtet Jakobs während der Vernissage. „Die erste Hälfte beinhaltet historisch­e Fotografie­n aus unterschie­dlichen Archiven. Die zweite Hälfte besteht aus aktuell nachgescho­ssenen Pendant-Motiven. Diese Fotos wurden von meinem Kollegen Klaus Kirch und mir gemacht.“Drei Monate brauchte das rund zehnköpfig­e Team der Geschichts­werkstatt, um die nostalgisc­he Bilderscha­u mit Motiven aus dem gesamten Stadtbezir­k zusammenzu­stellen. „Manche der hier gezeigten Fotografie­n waren wirklich eine Herausford­erung“, gesteht Jakobs. „Die Aussicht auf viele Gebäude wurde mit der Zeit von Bäumen oder anderem Gewächs versperrt. Aber auch in Bezug auf die Verkehrsfü­hrung hat sich vieles

Die Mitglieder der Geschichts­werkstatt sind stolz auf ihre Ausstellun­g „Heit un sellemols“.

verändert. Und wir haben viel mehr Autos, sie störten zum Teil die Aufnahmen. Aus diesem Grund mussten wir auch ziemlich früh raus, um die Bilder zu machen.“

Die Arbeitsgem­einschaft gibt es übrigens seit 28 Jahren. Ihre Arbeit hält das Team in Kalendern und Büchern fest. „Das zahlreiche positive Feedback brachte uns dann auf die Idee, eine Ausstellun­g ins Leben zu rufen“, erklärte der Sprecher der Geschichts­werkstatt, Roland Stephan. Und sie kommt offenbar gut an. „Ich bin sehr geschichts­interessie­rt“, sagte Bezirksbür­germeister Reiner Schwarz bei der feierliche­n Eröffnung, „vor allem gefallen mir die alten Abbildunge­n von Orten, die es so nicht mehr gibt. Viele dieser Bilder habe ich aus dieser Perspektiv­e noch gar nicht gekannt.“jin

Die Ausstellun­g kann bis Ende Oktober im Bürgeramt Dudweiler, Dudo-Galerie, während der üblichen Öffnungsze­iten besichtigt werden. Diese sind: montags, dienstags und freitags von 7.30 Uhr bis 15 Uhr, mittwochs bis 12 Uhr und donnerstag­s bis 18 Uhr.

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FOTO: THOMAS SEEBER

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